„Wenn ihr den Zentralmarkt besucht, dann esst nicht im Foodcourt. Da gibt es zwar alles Mögliche zu essen, aber nichts davon ist lettisch“, bläut uns unsere Stadtführerin Liga ein. „Wenn ich auf dem Markt Mittag esse, kaufe ich mir bei den Marktfrauen ein Stück dunkles Roggenbrot, eingelegte Gurken, dazu Käse oder etwas Fisch. Und ein großes Glas Kwass.“ Liga führt uns heute durch die Altstadt von Riga. Aber, wie sie immer wieder betont: „Hier ist es schön. Aber hier sind nur die Touristen. Wenn ihr das wahre Riga kennenlernen wollt, dann geht raus in die anderen Stadtteile.“ Ligas Beobachtung trifft auf viele Städte zu. Aber wie findet man als Reisende*r raus aus dem touristischen Bermuda-Dreieck?
Alternative Stadtführungen
Guides wie Liga sind ein guter Anfang: Als Einheimische haben sie oft Tipps für Restaurants, Cafés oder öffentliche Gärten, die man nicht in jedem Reiseführer findet. Wer ein bisschen sucht, findet in vielen Städten auch alternative Stadtführungen – zum Beispiel zu den Themen Street-Art oder nachhaltige Stadtentwicklung.
Grüne Städte per Straßenbahn oder Leihfahrrad erkunden
Wer sich erst mal einen Überblick über eine Stadt verschaffen möchte, braucht dafür keinen Hop-on-Hop-off-Bus: Die Straßenbahn oder ein Leihfahrrad bringen einen günstiger und authentischer von A nach B. In Amsterdam zum Beispiel fährt die Straßenbahnlinie 2 vom Hauptbahnhof über mehrere Grachten und Kanäle, vorbei an dem berühmten Blumenmarkt und dem Museumsquartier mit Van Gogh- und Rijksmuseum – eine Panoramatour aus Perspektive der Einheimischen.
Mit dem Fahrrad in die Natur
Mit dem Fahrrad abseits der Hauptachsen findet man schnell die grünen Ecken einer Stadt. Radwege führen oft durch Parks oder am Fluss- oder Seeufer entlang – im Sommer eine willkommene Erfrischung und ein wichtiger Faktor für die Aufenthaltsqualität einer Stadt. Städte wie Bern oder Luxemburg bieten dank ihrer zugänglichen Flussufer viele grüne Rückzugsorte. Für die Einheimischen sind diese Flüsse wichtige Naherholungsgebiete, und für Tourist*innen bieten sie die Möglichkeit, Stadt-, Kultur- und Naturerlebnis angenehm zu verbinden.