Bei den vielen schönen Stränden in Europa ist es gar nicht so leicht, sich für ein Sommerurlaubsziel zu entscheiden. Wir stellen unsere liebsten Strände und Seen vor, die alle mit Zug, Bus oder Fähre erreicht werden können und teilweise echte Geheimtipps sind.
Kroatien
Nach einer Stunde Fährfahrt ab Split erreichen wir die kleine Insel Šolta. Deutlich weniger überlaufen als die Nachbarinseln Hvar und Brač, findet man hier noch viele ruhige Buchten mit kristallklarem Wasser. Unser Ziel heute: die Tatinja-Bucht. Die letzten paar hundert Meter muss man zu Fuß gehen, um hier anzukommen - oder ein Boot besitzen. So hat man den kleinen Strand und die umliegenden flachen Felsen, die zum Sonnenbaden einladen, auch im Hochsommer fast für sich allein. Mit einem Sprung tauchen wir von den Felsen direkt ins türkisblaue Wasser und genießen die Abkühlung nach der kurzen Wanderung.
Apulien
Endlich angekommen im Sporn des Italienischen Stiefels, am Fuße der Berge des Gargano-Nationalparks, wollten wir nur noch eins: Zelt aufbauen und schlafen. Die Anreise war schön aber lang: Mit dem Nachtzug von München nach Rom, weiter nach Foggia, umsteigen Richtung Vieste. Am nächsten Morgen dann der Blick aus dem Zelt: Das glitzernde Wassser war keine zwanzig Meter entfernt, der Strand für die nächsten Wochen unser Wohnzimmer. Rund um den Gargano ist die Adria noch in Ordnung. Ja, es gibt dort auch touristische Ecken und vollmöblierte Strände. Aber auch viele kleine Buchten und wilde Natur. Unser Campingplatz war im Mai in fester Hand deutscher Wohnmobilrentner*innen. Sie stellten uns Tisch und Stühle vors Zelt. Am Ende des Urlaubs wollten wir nur noch eins: Das Zelt nie wieder abbauen und dort bleiben.
Korsika
Ein Campingplatz, ein Strand, dazwischen der Bahnhalt. Keine Straße, kein Parkplatz, nur sandige Wege, Pinien und dann: türkisfarbenes Meer bis zum Horizont. Ich bin nicht der große Strandfan. Mir wird schnell zu heiß oder langweilig oder beides. Aber den Strand von Boudri liebe ich zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter. Es hat mit dem Licht zu tun und damit, dass es keinen Autolärm gibt. Nur den Duft von gebratenem Fisch aus der Strandbar.
Costa Daurada
Morgens in Köln losfahren, abends dem Meeresrauschen an der Costa Dorada lauschen: Von Köln aus erreicht man die spanische Küste mit Umstieg in Paris und Barcelona innerhalb eines Tages. Dort warten viele Strände und kleine, einsame Buchten mit feinem Sand und türkisblauem Wasser. Mein Lieblingsstrand bei La Mora ist dank bester Wasserqualität sogar mit dem Umweltsymbol «Blaue Flagge» ausgezeichnet.
Korfu
Das Honigtal liegt an einer der schönsten Buchten Korfus mit herrlichem Sandstrand. Am Rande uralter Olivenhaine stehen die kleinen Häuser bereit für den Familienurlaub: Wer Lust hat, kann am Sport- und Kreativprogramm teilnehmen. Es gibt eine Kinderbetreung und den Strand erreicht man in zehn Minuten zu Fuß. Mit dem Zug bis Ankona, dann übernacht mit der Fähre, ist schon die Anreise ein großartiges Familienabenteuer.
Bodensee
Zu meinen absoluten Highlights in diesem Sommer gehörte der Besuch der Bregenzer Festspiele. Ich liebe Oper, und ich liebe es, am Wasser zu sein. Daher wollte ich die Bregenzer Freiluftbühne, die in den Bodensee hinein gebaut ist, schon immer mal erleben. Ein ganz besonderer Abend. Allein das Bühnenbild war grandios. Drum herum gibt es natürlich viele schöne Badestellen und Cafés mit Blick auf den See. Per Bahn erreicht man Bregenz mit der Regionalbahn zum Beispiel über Lindau.
Hopfensee
Der Hopfensee liegt mitten im Allgäu. Per Bahn kann man über Füssen anreisen. Dank der Füssen-Card ist von dort aus nicht nur der Bus zum Hopfensee kostenlos, sondern auch viele Bergbahnen und der Eintritt in Bäder und Museen. Rund um den See kann man wandern, Rad fahren und natürlich paddeln, segeln, schwimmen und planschen. Im Winter hat die Landschaft vor großartiger Bergkulisse einen besonderen Reiz. Dann heißt es Thermosflasche füllen, Schlittschuhe anziehen und raus aufs Eis!
Gardasee
Der Gardasee ist kein Geheimtipp, aber für mich ein absolutes Lieblingsziel und der perfekte Ort, um zu entspannen. Ich komme fast jedes Jahr hier her und genieße es, einfach aufs Wasser zu schauen und gar nichts zu tun: nicht lesen, nicht segeln, nicht wandern, nicht Rad fahren, nicht aufs Handy schauen. Ich gehe mit Frau und Hund spazieren. Mehr Aktivität brauche ich nicht.
Millstätter See
In Kärnten gibt es für jeden Geschmack den richtigen See – von einsam-naturnah über belebt-sportlich bis mondän. Drum herum liegen hohe Berge mit vielen bewirtschafteten Almen, die man von den unterschiedlichen Tälern aus über ein dichtes Wegenetz bestens erwandern kann. Die zum Teil steilen Aufstiege lohnen sich gleich doppelt: Von oben sehen die Seen mindestens genauso schön aus wie vom Ufer. An klaren Tagen hat man den besten Blick auf den ganzen Alpen-Hauptkamm. Außerdem kann man hier oben sehr gut essen. Bahnverbindungen gibt es nach Villach, Spittal oder zum IC-Halt Greifenbrug/Weissensee.