Wonach suchst du?

Ein Bergpanorama mit einer kleinen Kirche im Vordergrund

Wer sich die Wanderschuhe schnürt, wird nicht selten mit so einem Panorama belohnt / © Regine Gwinner

Welcher Wandertyp bist du?

von Regine Gwinner

Bist du Genusswanderer oder Abenteurer? Unser Test verrät es dir.

Wandern ist nicht gleich Wandern. Vom Nachmittagsspaziergang bis zur Fernwanderung - die Palette an Erlebnisse in Wanderschuhen ist vielfältig. Unser Test verrät dir, welcher Wandertyp du bist, mit wem du unterwegs gut auskommst und welche Tour zu dir passt.

Wähle die Antworten aus, die am ehesten auf dich zutreffen.

Planung: Ein Freund, der mit dir auf Tour gehen möchte, bringt einen Wanderführer vorbei. Wie reagierst du?

A) Ich schaue nach, ob es entlang der Strecke genügend Einkehrmöglichkeiten gibt.

B) Ich prüfe, ob das Höhenprofil der Tagesetappen meinen Ansprüchen genügt.

C) Ich lese die Vita des Autors durch, um zu wissen, ob es sich um einen echten Alpinisten oder eine Flachpfeife handelt. 

D) Ich schaue mir die Landschaft auf den Fotos an.

E) Ich biete dem Freund ein Glas Wein an und erzähle von meinem letzten Strandurlaub.

F) Es gibt schon einen Wanderführer? Die Gegend ist mir zu überlaufen.

Rucksack packen: Was muss unbedingt mit?

A) Rucksack? Ich habe Gepäcktransport gebucht und lass meine Koffer von Unterkunft zu Unterkunft transportieren.

B) Calcium-, Magnesium-, Salztabletten und Isoampullen, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

C) Die neuen superlight Stöcke aus Carbon. 85 Gramm pro Stock. Nicht ganz günstig, aber es gibt keine leichteren.

D) Obwohl es eine halbe Tonne extra wiegt: Ohne Teleobjektiv gehe ich nie los.

E) Auf jeden Fall ordentliche Klamotten und schicke Schuhe. Ich will ja nicht als Trampel dastehen, wenn's drauf ankommt.

F) Der Biwaksack, dann kann ich zur Not auch mal im Freien übernachten.

Der erste Tag: Du hast dich früh auf den Weg gemacht und erreichst um 15 Uhr das Tagesziel. Was tust du?

A) Ich dusche und bestelle eine große Portion Kaiserschmarrn. Das hab ich mir verdient.

B) Ich besteige noch zwei lokale Gipfel, bevor es dunkel wird.

C) Ich setze mich zu den anderen Gästen und tausche Erfahrungen über Wandertouren, Ausrüstung, Karten etc. aus.

D) Ich stelle das Gepäck ab und ziehe mit der Kamera los, um noch ein paar schöne Fotos von der Umgebung zu machen.

E) Ich frage, ob es WLAN gibt, und google Wellness-Hotels in der Umgebung.

F) Ich fülle die Wasserflasche auf und wandere dann weiter – fünf Stunden bleiben noch, bevor es dunkel wird.

Zweiter Tag: Du entdeckst nach dem Aufstehen, dass sich an deiner rechten Ferse eine Blase gebildet hat. Was tust du?

A) Ich lasse mich mit dem Gepäcktransport zur nächsten Unterkunft fahren. Schließlich habe ich Urlaub.

B) Das muss am Socken liegen. Ich tausche rechten und linken Socken und mache mich auf den Weg.

C) Kein Problem für mich: Ich habe natürlich hautechte Micro-Tex-Spezial-Blasenpflaster im Erste-Hilfe-Pack.

D) Blasen kommen und gehen. Ich beiße die Zähne zusammen und ziehe los, um die Sonne aufgehen zu sehen.

E) Ich hinke extrem, gebe mich aber sehr tapfer. Mein Begleiter schlägt sofort vor, mich ins nächste Hotel zu bringen.

F) Blöd, aber davon lass ich mir den Spaß nicht verderben. Ich wandere in Flip-Flops weiter.

Dritter Tag: Am frühen Nachmittag stellst du fest, dass du vom geplanten Weg abgekommen bist. Was tust du?

A) Der Weg sollte doch idiotensicher sein. Wie konnte das passieren? Ich rufe den Veranstalter an und beschwere mich.

B) Pläne kann man ändern. Ich suche eine neue Möglichkeit, mein Ziel zu erreichen – auch wenn die Strecke dadurch deutlich länger wird.

C) So what? Ich habe die Route ins GPS eingegeben und kann genau sehen, wo ich bin.

D) Schön hier, aber ohne Markierung fühle ich mich unsicher. Ich gehe zurück, bis ich wieder auf dem richtigen Weg bin.

E) Habe ich doch gewusst, dass das nichts wird. Ich rufe die Bergwacht an und lass mich ausfliegen.

F) Keine Ahnung, wo ich gerade bin. Aber das Gelände sieht nicht gefährlich aus. Ich schlage mich querfeldein durch.

Nach der Wanderung: Deine Freunde fragen, wie dir die Tour gefallen hat.

A) Die Landschaft war toll. Aber am besten war das Essen.

B) Ich beeindrucke sie mit Höhenmetern und Tourenlänge. Das macht mir so schnell keiner nach.

C) Ich zeige ihnen meine Bergsport-App, mit der ich Schrittzähler, Pulsfrequenz, GPS-Daten und Nährwerttabelle verbinden kann. Der Wahnsinn, was man da ausrechnen kann.

D) Ich zeige meine schönsten Landschaftsfotos.

E) Vom Pool aus gesehen waren die Berge ganz schön.

F) Ich habe viel zu erzählen: im Nebel verlaufen, auf dem Gipfel vom Gewitter überrascht, am Felshang entlanggehangelt.

Auswertung

Hast du einen Buchstaben besonders häufig angewählt? Dann schau nach, welcher Wandertyp du bist, mit wem du unterwegs gut auskommst und welche Tour zu dir passt.

Typ A: Der Genusswanderer

Bewegung ist schön, aber das Schönste am Wandern sind die Pausen. Du achtest bei der Auswahl deiner Touren auf Gastlichkeit und viele Einkehrmöglichkeiten. Die Tagesetappen sollten nicht zu lang sein, denn du hast keine Lust, dich zu quälen. Mit viel Gepäck und schwieriger Orientierung möchtest du dich auch nicht belasten. Daher entscheidest du dich eher für organisierte Touren mit Gepäcktransport auf eindeutig markierten Wegen. Deine Mitwanderer müssen vor allem nett sein.

Unser Tipp: Wandern von Alm zu Alm auf dem Salzburger Almenwanderweg. Da geht es bei verträglichem Auf und Ab von Kaiserschmarrn über Himbeerbuttermilch und Apfelstrudel zur Knödelsuppe.

www.salzburger-almenweg.at
www.salzalpensteig.com

Typ B: Der sportlich Ambitionierte

Du schaust im Wanderführer zuerst auf die Höhenkurve. Ist die zu flach, verlierst du das Interesse. Ohne echte sportliche Herausforderung reizt dich das Wandern nicht. Bei Pausen wirst du schnell ungeduldig. Wenn du das Tagesziel um 15 Uhr schon erreicht hast, hängst du einfach noch eine Tagesetappe dran. Ein guter Tag war es für dich, wenn du abends kaum noch gehen kannst, nachdem du die Wanderschuhe abgelegt hast. Mitwanderer müssen vor allem leistungsfähig sein.

Unser Tipp: Alpenquerung auf der "Via Alpina" von Trieste nach Oberstdorf. 40 Etappen mit insgesamt 110000 Höhenmetern. Landschaftlich herausragend, konditionell extrem anspruchsvoll.

www.alpenquerung.info

Typ C: Der Experte

Egal, ob wandern, Fahrrad fahren oder einen neuen Fernseher kaufen: Der Reiz für dich liegt darin, das beste Gerät oder die optimale Ausrüstung zu finden. Du hast mindestens genauso viel Spaß daran, zu recherchieren, zu testen und zu packen wie am Wandern selbst. Zu den schönsten Erlebnissen unterwegs gehört für dich, wenn eine Ausnahmesituation eintritt und du genau das rettende Utensil im Rucksack hast, oder wenn duGleichgesinnte triffst, mit denen dudann stundenlang Produkte und Wissen abgleichen kannst. Mitwander*innen müssen vor allem gut zuhören können.

Unser Tipp: Hast du schon eine Ultralight-Camping-Ausrüstung? Die könntest du auf dem "Quer-über-Senja"-Trail auf der nördlich der Lofoten gelegenen Insel Senja testen.

Typ D: Der Naturliebhaber

Für dich steht beim Wandern das Naturerlebnis im Mittelpunkt. Du bist nicht sportlich ambitioniert, aber durchaus bereit, dich anzustrengen, wenn du dafür mit spektakulärer Landschaft oder einem besonderen Ausblick belohnt wirst. Da du ein offenes Auge für Flora, Fauna und Geologie haben, bleibst du unterwegs gerne auch mal stehen, um dich umzuschauen, Fotos zu machen oder einfach nur die Stimmung aufzunehmen. Das kostet Zeit, die du bei der Etappenplanung berücksichtigen solltest. Mitwander*innen müssen vor allem geduldig sein.

Unser Tipp: Der Pemborkeshire Coastpath in Wales. Abwechselnd Steilküste und Sandstrände, tolle Fotomotive, seltene Vogelarten, schöne kleine Küstenorte, nette Menschen: pcnpa.org.uk

Der Alpe-Adria-Trail verbindet vier Länder und viele unterschiedliche Naturräume von hochalpin bis mediterran: www.alpe-adria-trail.com

Typ E: Outdoor-Muffel

Beim Fernwandern bist du meilenweit außerhalb deiner Comfort-Zone. Nicht, dass du keinen Spaß an einem schönen Picknick, einem tollen Fernblick oder dem Shopping vor der Tour hättest. Aber das eigentliche Unterwegssein langweilt dich. Sport machst du lieber im Studio oder mit den Jungs auf dem Fußballplatz. Wenn du die Wahl hast, liegst du lieber am Strand oder am Hotelpool und lässt die Seele baumeln. Der Alltag ist anstrengend genug. Mitwander*innen müssen vor allem gut allein klar kommen.

Unser Tipp: Buch ein schickes Blaue Schwalbe-Hotel mitten in der Natur. Da kannst du dich jeden Morgen zwischen Pool und Tagestour neu entscheiden und der/die Partner*in kann auch mal allein losziehen.

Typ F: Der Abenteurer

Ausgetretene Pfade langweilen dich. Wenn du schon auf bekannten Wegen unterwegs bist, dann wenigstens gegen den Strom. Am liebsten suchst du dir aber eigene Routen. Deine Planungen sind immer ein Grad zu ambitioniert, so dass immer bis zum Schluss offen bleibt, ob du dein Ziel erreichst. Vorbuchen ist was für Spießer. Du bist aber auch bereit, mit den Konsequenzen zu leben: kein Bett, kein Essen, noch ein paar Kilometer extra. Mitwander*innen müssen vor allem risikofreudig sein und bereit, auf Bequemlichkeit zu verzichten.

Unser Tipp: Katalonien in den Pyrenäen. Dort erwarten dich eine spektakuläre Landschaft, sehr wenig erschlossene Region, lange Etappen auf dem Pyrenäen-Höhenweg, die meisten davon im Hochgebirge. Kein deutschsprachiger Wanderführer vorhanden.

Anderswo-Tipp: Tourenplanung

Hier geht es zu Blaue Schwalbe-Hotels in schöner Lage und mit bestem Service für Wanderer

Reiseveranstalter mit großem Programm für Wanderfans

Du möchtest mit Kindern wandern? Eine hervorragende Idee! Unser Tipp: Verbinde das Wandern mit Baden bei einem Wanderurlaub mit Kindern auf Korsika.