Wie finde ich die richtigen Schuhe für meine nächste Wandertour? Wer den Wanderschuh-Markt beobachtet, stellt fest: Das Angebot wird immer größer, breiter und bunter. Ging der Trend früher zu möglichst festen und hochgeschnürten Schuhen – meist in gedeckten Farben – bietet die neue Generation der Wanderschuhe inzwischen eine große Auswahl an leichteren Modellen, die von Schnitt und Farbgebung her eher an Sportschuhe erinnern. Wir haben uns umgeschaut und zeigen dir, wie du im Angebotsdschungel den richtigen Schuh findest.
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Wanderschuh mit rutschfester Sohle
Kein Geheimtipp, aber wichtig: Egal, welchen Schuh du wählst, du solltest immer auf eine rutschfeste Sohle achten. Das schließt den normalen Turnschuh schon mal aus – auch wenn er optisch erst mal ähnlich aussieht. Regen, Geröll oder Reif können auch Wege im sonst unspektakulären Mittelgebirge gefährlich rutschig werden lassen.
Schuh-Stabilität von A bis D
Bergschuh-Hersteller weisen die Gebirgstauglichkeit ihrer Schuhe mit einer Skala von A (Leichtwandern) bis D (Hochgebirge) aus.
A steht für komfortabel: Diese Schuhe sind eher leicht, haben eher ein weiches Obermaterial und taugen eher fürs Mittelgebirge.
B steht für etwas mehr Stabilität, bietet mehr Schutz und ist zum Beispiel bei schwererem Gepäck in steinigem Gelände die richtige Wahl.
C ist schon ein Bergstiefel, der sich für längere und alpine Touren eignet (bedingt steigeisenfest).
D ist ein sehr fester, gut schützender Bergstiefel für Hochgebirgstouren (steigeisenfest), der zum Beispiel auch für Gletschertouren mit Eispassagen geeignet ist.
Hier findest du mehr Informationen zur Einteilung in A-D-Modelle.
Wie finde ich den richtigen Wanderschuh?
Folgende Fragen helfen dir dabei, die richtigen Schuhe für deine Touren zu finden:
Frage eins: Welcher Schuh passt zu meinem Fuß?
Ganz egal, ob leicht, mittelschwer, steigeisenfest oder wasserdicht: Das Wichtigste am Wanderschuh ist, dass er gut sitzt und man sich keine Blasen läuft auf der Tour. Es lohnt sich daher, Modelle von unterschiedlichen Herstellern anzuprobieren und auch mal mit etwas mehr Geduld im Laden zu testen. Outdoorläden haben – neben einer guten Beratung – oft auch einen simulierten Wanderweg, auf dem man die Schuhe ausprobieren kann.
Natürlich muss die Größe stimmen. Die Zehen müssen ausreichend Platz haben, damit du beim Bergabgehen nicht vorne anstößt. Die Ferse sollte fest umschlossen sein, damit sie nicht hin und her rutscht und aufscheuert. Wer breite Füße hat, sollte sich bei entsprechenden Comfort-Modellen umsehen, damit der Vorderfuß genug Platz hat und es auch nach mehreren Wanderstunden keine Druckstellen gibt.
Frage zwei: Für was für eine Tour sind die Schuhe gedacht?
Dass man für die Gletscherquerung andere Schuhe braucht als für den Siebengebirgs-Spaziergang liegt auf der Hand. Schwieriger zu entscheiden ist, welcher Bergschuh für die Anforderungen dazwischen passt.
Im Prinzip gibt es nur zwei Extremsituationen, bei denen das Schuhwerk vordefiniert ist: Trailrunning und Hochgebirge.
Trailrunning – leichte Schuhe für hohe Berge
Trailrunning ist Bergwandern, nur schneller. Daher kombiniert der Trailrunning-Schuh die rutschfeste Sohle des Wanderschuhs mit der Leichtigkeit des Laufschuhs. Trailrunner*innen müssen vor allem leichtfüßig und wendig sein. Daher wird hier am Gewicht gespart – damit aber auch an Schutz für Füße und Knöchel.
Steigeisenfeste Wanderschuhe
Wenn du im Hochgebirge unterwegs sein möchtest, musst du mit Eis und Schnee rechnen. Auch unerwartete Wintereinbrüche können die Wege für normales Schuhwerk schnell unbegehbar machen. Für dieses Gelände gibt es Wanderschuhe, die deutlich fester sind als die Einsteigermodelle. Bergschuh-Hersteller weisen die Gebirgstauglichkeit ihrer Schuhe mit einer Skala von A (Leichtwandern) bis D (Hochgebirge) aus (siehe oben).