Wonach suchst du?

Drei Paar ausgestreckte Beine mit Wanderschuhen an den Füßen und einer bergigen Landschaft im Hintergrund

Das richtige Schuhwerk gehört zum Wandern dazu. Der Artikel hilft dir, herauszufinden, wie du die passenden Wanderschuhe für dich findest. / © pixabay/analogicus

Die richtigen Wanderschuhe finden – vom Trailrunner bis zum Steigeisenfesten

von Regine Gwinner

So findest du die richtigen Wanderschuhe für deine nächste Wandertour

Wie finde ich die richtigen Schuhe für meine nächste Wandertour? Wer den Wanderschuh-Markt beobachtet, stellt fest: Das Angebot wird immer größer, breiter und bunter. Ging der Trend früher zu möglichst festen und hochgeschnürten Schuhen – meist in gedeckten Farben – bietet die neue Generation der Wanderschuhe inzwischen eine große Auswahl an leichteren Modellen, die von Schnitt und Farbgebung her eher an Sportschuhe erinnern. Wir haben uns umgeschaut und zeigen dir, wie du im Angebotsdschungel den richtigen Schuh findest.

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Wanderschuh mit rutschfester Sohle

Kein Geheimtipp, aber wichtig: Egal, welchen Schuh du wählst, du solltest immer auf eine rutschfeste Sohle achten. Das schließt den normalen Turnschuh schon mal aus – auch wenn er optisch erst mal ähnlich aussieht. Regen, Geröll oder Reif können auch Wege im sonst unspektakulären Mittelgebirge gefährlich rutschig werden lassen.

Schuh-Stabilität von A bis D

Bergschuh-Hersteller weisen die Gebirgstauglichkeit ihrer Schuhe mit einer Skala von A (Leichtwandern) bis D (Hochgebirge) aus. 

A steht für komfortabel: Diese Schuhe sind eher leicht, haben eher ein weiches Obermaterial und taugen eher fürs Mittelgebirge.

B steht für etwas mehr Stabilität, bietet mehr Schutz und ist zum Beispiel bei schwererem Gepäck in steinigem Gelände die richtige Wahl.

C ist schon ein Bergstiefel, der sich für längere und alpine Touren eignet (bedingt steigeisenfest).

D ist ein sehr fester, gut schützender Bergstiefel für Hochgebirgstouren (steigeisenfest), der zum Beispiel auch für Gletschertouren mit Eispassagen geeignet ist.

Hier findest du mehr Informationen zur Einteilung in A-D-Modelle.

Wie finde ich den richtigen Wanderschuh?

Folgende Fragen helfen dir dabei, die richtigen Schuhe für deine Touren zu finden:

Frage eins: Welcher Schuh passt zu meinem Fuß?

Ganz egal, ob leicht, mittelschwer, steigeisenfest oder wasserdicht: Das Wichtigste am Wanderschuh ist, dass er gut sitzt und man sich keine Blasen läuft auf der Tour. Es lohnt sich daher, Modelle von unterschiedlichen Herstellern anzuprobieren und auch mal mit etwas mehr Geduld im Laden zu testen. Outdoorläden haben – neben einer guten Beratung – oft auch einen simulierten Wanderweg, auf dem man die Schuhe ausprobieren kann.

Natürlich muss die Größe stimmen. Die Zehen müssen ausreichend Platz haben, damit du beim Bergabgehen nicht vorne anstößt. Die Ferse sollte fest umschlossen sein, damit sie nicht hin und her rutscht und aufscheuert. Wer breite Füße hat, sollte sich bei entsprechenden Comfort-Modellen umsehen, damit der Vorderfuß genug Platz hat und es auch nach mehreren Wanderstunden keine Druckstellen gibt.

Frage zwei: Für was für eine Tour sind die Schuhe gedacht?

Dass man für die Gletscherquerung andere Schuhe braucht als für den Siebengebirgs-Spaziergang liegt auf der Hand. Schwieriger zu entscheiden ist, welcher Bergschuh für die Anforderungen dazwischen passt. 

Im Prinzip gibt es nur zwei Extremsituationen, bei denen das Schuhwerk vordefiniert ist: Trailrunning und Hochgebirge.

Trailrunning – leichte Schuhe für hohe Berge

Trailrunning ist Bergwandern, nur schneller. Daher kombiniert der Trailrunning-Schuh die rutschfeste Sohle des Wanderschuhs mit der Leichtigkeit des Laufschuhs. Trailrunner*innen müssen vor allem leichtfüßig und wendig sein. Daher wird hier am Gewicht gespart – damit aber auch an Schutz für Füße und Knöchel.

Steigeisenfeste Wanderschuhe

Wenn du im Hochgebirge unterwegs sein möchtest, musst du mit Eis und Schnee rechnen. Auch unerwartete Wintereinbrüche können die Wege für normales Schuhwerk schnell unbegehbar machen. Für dieses Gelände gibt es Wanderschuhe, die deutlich fester sind als die Einsteigermodelle. Bergschuh-Hersteller weisen die Gebirgstauglichkeit ihrer Schuhe mit einer Skala von A (Leichtwandern) bis D (Hochgebirge) aus (siehe oben). 

 

 

Wandertouren in abwechslungsreichem Gelände

2000 Kilometer auf dem GR 8 von Holland ans Mittelmeer oder 300 Kilometer Westweg durch den Schwarzwald – eher ein Fall für die leichten Trainrunning-Schuhe, für den schlanken Wander-Halbschuh oder für die knöchelhohe Bergstiefel?

Folgende Faktoren kannst du in deine Entscheidung einbeziehen:

Temperatur auf der Wanderung

Wenn du während der Sommermonate in der Mittelmeerregion unterwegs bist, wähle eher einen gut belüfteten Schuh. Wanderhalbschuhe oder Trailrunning-Schuhe gibt es oft mit luftdurchlässigem Mesh-Obermaterial – auch in Kombination mit wasserundurchlässiger Membran für warme und regenreiche Reiseziele.

Im Norden, im Hochgebirge oder während der Wintermonate ist ein warmer, hochgeschlossener Schuh die richtige Wahl. Im besten Fall lässt er auch genug Platz für warme Wollsocken. So kannst du dich den ganzen Tag im Freien aufhalten, ohne kalte Füße zu bekommen.

Regen- oder Schneehäufigkeit

Wenn du in regenreichen Gegenden wandern möchtest oder Schneefelder querst, hält ein wasserabweisender Schuh die Füße trocken. Gut gefettetes Leder ist wasserfest, langlebig und stabil, aber auch etwas pflegebedürftiger. Ein Obermaterial aus Synthetik in Kombination mit einer wasserfesten Membran bietet Schutz gegen Regen und Feuchtigkeit und ist ähnlich robust wie Leder.

Untergrund

Ein fester Schuh, der über den Knöchel reicht, schützt den Fuß besser als ein leichter Halbschuh. Das ist vor allem dann relevant, wenn das Gelände sehr steinig und scharfkantig ist oder du viel abseits von befestigten Wegen gehst. Karst- oder Vulkangestein fordern dem Material einiges ab. Und wenn du öfter Pfützen oder Wasserläufe querst, freust du dich, wenn dir das Wasser nicht jedes Mal oben in die Schuhe läuft.

Frage drei: Wie wichtig ist für mich das Gewicht der Wanderschuhe?

Das Gewicht des Schuhs hängt von Schafthöhe, Material und der Dicke der Sohle ab. Ein schwerer Schuh ist in der Regel wärmer, fester, schützender – fordert aber auch die Wadenmuskulatur mehr. Je leichter der Schuh, um so leichter der Gang. Dafür nimmst du Abstriche zum Beispiel bei Wärme oder Knöchelschutz in Kauf.

Unser Fazit

Wandern ist ein anhaltender Trend. Darauf reagieren die Anbieter und die Auswahl an Wanderschuhen wird immer größer, bunter und spezialisierter. Das Wichtigste bleibt aber nach wie vor, dass du einen Wanderschuh hast, in dem du dich wohlfühlst, mit dem du auch lange Strecken gut gehen kannst und der ein Mindestmaß an Sicherheit und Schutz bietet.

Da die meisten Menschen nur ein Paar Wanderschuhe besitzen, maximal zwei, raten wir für Sommer, Süden und Mittelgebirgstouren eher zum Leichtwander-Halbschuh. Für alle, die eher im Norden, im Herbst oder Winter, bei schlechten Wetterbedingungen und schon eher alpin unterwegs sind, raten wir zu einem knöchelhohen Bergstiefel A, eventuell A/B.

Und: Bestell Wanderschuhe nicht online, sondern nimm dir Zeit zum Anprobieren, lass dich im Fachgeschäft gut beraten und spar nicht an den Schuhen. Dann findest du garantiert den richtigen Schuh für deine nächste Wanderung!

 

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