Wonach suchst du?

Man blickt auf eine Gracht, im Hintergrund eine Brücke und Menschen, die an Cafe-Tischen sitzen.

Leiden erinnert an Amsterdam, ist aber viel ruhiger und gemütlicher. / © Kristina Kühne

Universitätsstadt Leiden - Stadt der Entdeckungen

von Kristina Kühne

Niederländische Lebensart, Hofjes und Grachten – in Leiden zeigt sich die ganze Schönheit Südhollands

Statt den lauen Sommerabend in einem der vielen Restaurants, die die Grachten säumen, zu genießen, haben wir uns mit einer Flasche Rotwein ein ruhiges Plätzchen am Wasser gesucht. Zugegeben, der Rotwein stammt nicht aus der Region, aber Weinhandel hat bei der ehemaligen Seefahrernation Niederlande seit dem ausgehenden Mittelalter Tradition. In jedem Städtchen findet man urige Weinläden mit einem erstaunlichen Sortiment und passionierten Ladenbesitzer*innen, mit denen man schnell ins Plaudern kommt.

Entschleunigen im Urlaub: in Holland fast schon selbstverständlich

Der Abend wechselt von Rot zu Nachtblau. Die Lichter der Stadt gehen an und glitzern im Wasser des Kanals. Lachen nähert sich und ein Boot gleitet an uns vorbei. Zum dritten Mal. Die Männergruppe hat einen Kasten Bier an Bord und fährt auf der Gracht Runde um Runde um die Innenstadt. Das ist in Leiden kein Problem, denn zahlreiche Grachten durchziehen und umzingeln die drittgrößte Stadt Südhollands. Die entspannt gute Laune der Passagiere wirkt ansteckend und veranschaulicht, wie wir die Stadt erleben: entschleunigt, selbstbewusst und aufgeräumt.

Anders als in den anderen Städtchen mit den typischen alten Häusern und Grachten, die wir auf unserer Reise besucht haben, wirkt Leiden nicht museal. Als Tourist*in mischt man sich hier unter die Einheimischen und fühlt sich nach kurzer Zeit selbst als Teil der Stadt.

Malerische Innenhöfe, beeindruckende Architektur und viel Wasser

Leiden sollte man unbedingt zu Fuß erkunden. So verpasst man keinen der malerischen Hinterhöfe und keine der kleinen Entdeckungen, die es hier an jeder Ecke gibt. Kulturell hat die Geburtsstadt Rembrandts einiges zu bieten: zahlreiche Museen, die älteste Universität des Landes und besonders den Hortus Botanicus. Ursprünglich diente der über 400 Jahre alte Garten zur Ausbildung der Studierenden. In den riesigen Gewächshäusern und Außenanlagen kann man die Zeit vergessen, staunen oder einfach nur flanieren.

Bequem mit dem Zug nach Amsterdam und Den Haag

Dank exzellenter Zuganbindung ist Leiden außerdem idealer Ausgangspunkt für weitere Stadtausflüge. Steigt man in den Regionalzug, erreicht man 35 Minuten später Amsterdam oder in 20 Minuten Den Haag.

Um Den Haag zu erleben, empfiehlt sich das Fahrrad, das niederländischste Verkehrsmittel überhaupt. „Fietsen te huur“ – Räder zum Ausleihen – sind spontan, unkompliziert und für kleines Geld zu haben. So ist man schnell je nach Lust und Laune in der Stadt, am Strand oder auf ein Fischbrötchen am Hafen.

Zurück im Hotel, müde von den Eindrücken, der Sonne und dem Wein, finden wir eine Nachricht auf unserem Kopfkissen: „No monsters under your bed, we have checked“. Wir können beruhigt schlafen.

Tipps zum Ausgehen

 

Perfekt für eine Pause mit leckeren Kleinigkeiten in Bioqualität:

Biorestaurant Logica
www.lunchroomlogica.nl

Grand Café de Stal
destal.nu

Dürfen nicht fehlen: Biofritten bei Karels Bio Friet
www.karelsbiofriet.nl

Mehr Information zur Anreise

 

Leiden ist gut per Bahn zu erreichen - von Köln in 3,5 Stunden mit Umstieg in Utrecht. Alle Verbindungen und Anschlüsse: www.bahn.de

Reiseplanung in den Niederlanden über www.arriva.nl oder mit der Gimble App.