Der Moselradweg verbindet französische mit rheinischer Lebenskultur. Wein, gute Küche und Genuss machen die Radtour zum kulinarischen Erlebnis. Übernachten kann man zum Beispiel bei der Biowinzerei.
Der rund 250 Kilometer lange deutsche Mosel-Radweg ist Teil der internationalen Fernradroute "Euro Velo Tour Moselle", die von der Quelle der Mosel im Elsass bis zur Mündung in Koblenz reicht. Der beschilderte Abschnitt in Frankreich beginnt in Metz, der deutsche Abschnitt in der kleinen Stadt Perl im Dreiländereck zwischen Saarland, Lothringen und Luxemburg. Von dort aus begleitet der Radweg die schleifenreiche Mosel meist auf asphaltierten Wirtschaftswegen und alten Treidelpfaden in vorwiegend ebenem Gelände bis zu ihrer Mündung in den Rhein bei Koblenz. Die Strecke ist einheitlich und durchgängig beschildert und gut für Genuss- oder Familienradtouren geeignet.
Schleifen
Das Weinkulturland Mosel ist geprägt von den vielen Schleifen, die die Mosel auf ihrem Weg Richtung Rhein zieht. Oft führt der Radweg im engen Tal zwischen Steilhang und Fluss entlang. An der Strecke liegen über 120 idyllische Weindörfer - mit viel Gelegenheit zum Pausemachen, Einkehren und Verkosten der lokalen Weine. Typisch sind die in Terrassen angelegten Moselweinberge. Direkt zu Beginn der Tour in Perl radelt man mitten durch das Anbaugebiet der 2000 Jahre alten Elblingrebe, einer Weinspezialität der Südlichen Weinmosel. Viele Winzer*innen bieten Weinproben an – häufig verbunden mit der Möglichkeit, auf dem Weingut oder in einer zum Weingut gehörenden Ferienwohnung zu übernachten (siehe Infokasten).
Hinter Konz lohnt sich ein Abstecher ins nahe gelegene Saarburg mit Altstadt und Wasserfall. In Trier sollte man sich auf jeden Fall genug Zeit für die Besichtigung der imposanten Bauten aus der Römerzeit nehmen: Porta Nigra, Konstantin-Basilika, römische Thermen und Amphitheater. Ab Schweich durchbricht die Mosel das Rheinische Schiefergebirge. Der Fluss schlängelt sich hier in engen Windungen durch das tief eingeschnittene Tal.
Burgen und Fachwerk
In den zahlreichen Winzerdörfern und Städtchen der Mittelmosel gibt es neben den guten Tropfen der Winzer so manchen Kulturschatz zu entdecken: zum Beispiel die römische Villa in Longuich, das berühmte Römerweinschiff in Neumagen-Dhron oder die römischen Kelteranlagen. Sehenswert sind auch Bernkastel-Kues, die Jugendstilstadt Traben-Trarbach und das moselfränkische Fachwerk in Kröv.
Im Unterlauf beginnt schließlich das Land der Moselburgen. Vom Radweg aus sind nur einige von ihnen zu sehen, andere liegen versteckt in Seitentälern: Marienburg, Burg Arras, Burg Metternich und die Reichsburg Cochem, Burg Eltz und Burg Pyrmont, Ehrenburg und Burg Thurant sind alle einen Zwischenstopp wert. Aufgrund ihr Lage am Hang oder auf den Moselbergen ist der Aufstieg mit dem Rad jedoch häufig beschwerlich. Es bietet sich an, das Rad im Tal zu lassen und sich zu Fuß auf den Weg zu den Burgen zu machen.
Die Mosel-Tour endet in Koblenz mit der Mündung der Mosel in den Rhein. Hier am berühmten Deutschen Eck kann man die Tour entweder mit Blick auf die Festung Ehrenbreitstein bei einem Eis oder einer Tasse Kaffee gemütlich ausklingen lassen oder direkt nahtlos auf dem nächsten Flussradweg – dem Rheinradweg – flussabwärts Richtung Bonn und Köln weiterradeln...