Wer zum ersten Mal eine Fernwanderung macht oder erst mal ausprobieren möchte, ob mehrtägige Wanderungen die richtige Art der Urlaubsgestaltung sind, muss nicht groß investieren. Bequeme Hose und Jacke hat jeder im Schrank. Vieles kann man auch bei Freunden leihen.
Drei Faktoren allerdings bestimmen das Wohlgefühl bei einer Fernwanderung ganz entscheidend: ein guter Regenschutz, Sitz und Gewicht des Rucksacks sowie - ganz entscheidend - die richtigen Schuhe. Hier lohnt es sich, sich zu informieren, anzuprobieren und zu investieren.
Die richtigen Wanderschuhe
Wanderschuhe gibt es in vielen Ausführungen und Preisklassen. Wer eine längere Tour plant, sollte spätestens vier bis sechs Wochen vor dem Start wissen, in welchen Schuhen er losziehen möchte. Zwar müssen die neuen Modelle nicht mehr so lange eingelaufen werden wie die Rindsledernen von früher. Dennoch ist es wichtig, sie einige Male auf längeren Tagestouren mit Steigung und Gefälle zu erproben. Bleibt beim Bergabgehen genug Platz für die Zehen, scheuert die Ferse beim Aufstieg? Geht es den Füßen auch nach vier oder sechs Stunden unterwegs noch gut? Bietet die Sohle auch auf rutschigem Untergrund genug Halt?
Vom Leichtwander-Halbschuh bis zum steigeisenfesten Bergstiefel reicht das Spektrum. Man sollte also vor dem Kauf wissen, in welchem Terrain man unterwegs sein möchte. Eine ausführliche Beratung im Fachgeschäft lohnt sich. Dort dran denken zu fragen, ob man getragene Schuhe zurückgeben kann, wenn sie nicht sitzen.
Die Regenausrüstung
Je nach Regenhäufigkeit und Tagestemperatur der Wanderregion kann ein stabiler Leichtregenschirm als Regenschutz ausreichen. Die meisten Wander*innen haben die Hände aber lieber frei. Im Hochgebirge und in nördlichen Regionen sind Regenjacke und -hose pflicht, da sie zur Not auch eine zusätzliche Schutzschicht gegen die Kälte bieten. Hardshell heißt die wetterfeste Außenschicht heutzutage neudeutsch. Mütze, Schal und Handschuhe - vor allem letzteres wird gerne unetrschätzt und vergessen - sind in den Bergen bei einem Kälteeinbruch ebenfalls unverzichtbar.
Ein passender Rucksack
Der Rucksack muss genauso gut sitzen wie die Wanderschuhe. Daher gilt beim Kauf: Beratung und Probetragen mit Echtgewicht im Bergsportgeschäft. Vor allem die Körpergröße muss zum Modell passen.
Beim Gesamtgewicht gilt: Möglichst unter zwölf Kilogramm bleiben, da je nach Wetter und Versorgungslage unterwegs noch zwei bis drei Kilogramm Wasser und Proviant dazukommen. Wer Zelt, Schlafsack und eventuell sogar eine Campingküche dabei haben möchte, muss bei der Zusammenstellung der Ausrüstung sehr genau auf Auswahl und Gewicht jedes einzelnen Gepäckstücks achten. Echte Nerds legen beim Packen jedes Teil auf die Wage und entscheiden sich für die leichtesten Teile. Und wenn man dann auch noch die Zahnbürste kürzt...