Wild und einsam: Der Nationalpark Mercantour in den französischen Seealpen ist mit seiner Gründung 1979 der jüngste der neun französischen Nationalparks. Über 120 Kilometer und knapp 70.000 Hektar (unbewohnte Kernzone) erstreckt er sich vom Col de Tende an der italienischen Grenze Richtung Westen bis nach Ubaye. Neben dem Schutz der besonderen Tier- und Pflanzenwelt gehört die Betreuung und Information der Besucher zu den Hauptaufgaben der Nationalparkverwaltung.
Seit 1987 arbeiten die Nationalparkmitarbeiter eng mit den Kollegen des italienischen Nachbarparks "Parco naturale Alpi Marittime" zusammen. Das ist sinnvoll und wichtig, denn die Wildtiere, die in beiden Parks heimisch sind, kennen keine Grenzen und brauchen riesige intakte Jagdgebiete, um sich ernähren und fortpflanzen zu können: Königsadler, Bartgeier und Wölfe haben sich hier angesiedelt. Sie zu beobachten, ist eines der besonderen Erlebnisse im Park.
Wanderwege im Mercantour
Wer den Park ganz umweltschonend zu Fuß entdecken möchte, hat viele Möglichkeiten. Die Region verfügt über ein dichtes und sehr gut gepflegtes Netz von regionalen und überregionalen Wanderwegen. Neben dem wohl legendärsten französischen Weitwanderweg, dem "Sentier de la Grande Randonée GR 5", der auf seinem Weg vom Genfer See nach Nizza mitten durch den Nationalpark führt, bieten sich vor allem der GR 52 und der GR 52A "Le Sentier Panoramique du Mercantour" an.
Einige Wanderwege im Mercantour sind außerdem Teil des grenzüberschreitenden Fernwanderwegs "Via Alpina", der auf fünf Wegen alle acht Alpenstaaten von Triest bis Monaco miteinander verbindet.