Ob Regionalzug oder ICE – wer das eigene Fahrrad mit auf Reisen nehmen möchte, sollte die wichtigsten Regeln kennen. Anderswo zeigt, wie sich das Rad im Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn (DB) unkompliziert transportieren lässt, welche Kosten und Reservierungen nötig sind, wo Ausnahmen gelten – etwa kostenlose Mitnahme in bestimmten Bundesländern – und warum sich ein genauer Blick auf das Fahrrad-Icon bei der Buchung lohnen kann. Mit dem richtigen Know-how wird die nächste Bike-&-Rail-Tour nicht nur flexibler, sondern auch entspannter.
Fahrradmitnahme im Nahverkehr
Im Nahverkehr der DB – also in Regional-Express (RE), Regionalbahn (RB) und S-Bahn – können Fahrräder in der Regel problemlos und ohne Reservierung mitgenommen werden. Für bundesland- und verbundübergreifende Fahrten ist ein DB-Fahrrad-Tagesticket erforderlich, das 6,50 Euro kostet und bis 3 Uhr des Folgetages gilt.
Allerdings schränken einige Verkehrsverbünde die Mitnahme zu den klassischen Berufsverkehrszeiten ein, etwa in Hamburg, wo Fahrräder montags bis freitags vor 6 Uhr, zwischen 9 und 16 Uhr sowie ab 18 Uhr kostenlos transportiert werden. An Wochenenden und Feiertagen entfällt diese Einschränkung. Kostenlos ist die Fahrradmitnahme im Nahverkehr in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Baden-Württemberg. In Bayern gilt dies immerhin auf bestimmten Streckenabschnitten.
Fahrradtransport im Fernverkehr
Im Fernverkehr – also in ICE, IC und EC – wird es komplizierter: Hier ist neben der regulären Fahrkarte eine eigene Fahrradkarte samt Stellplatzreservierung erforderlich. Die Preise bewegen sich je nach Auslastung und Saison zwischen 7,99 € und 14,99 €. Die Anzahl der verfügbaren Radstellplätze ist begrenzt, vor allem im ICE. Gerade in der Urlaubssession, an Feiertagen sowie an Wochenenden sind die Kontingente besonders schnell ausgebucht, weshalb sich frühzeitiges Buchen empfiehlt.
Zugelassen sind klassische Tourenräder sowie E-Bikes bis 25 km/h (Pedelecs). Für Tandems, Liegeräder und S-Pedelecs gelten weiterhin strenge Regelungen.
Tipps für den Ticketkauf
- Bei der Ticketsuche in der DB Navigator-App oder auf bahn.de direkt am Anfang bei den „Reisenden“ ein Fahrrad ergänzen. Nur dann wird bei der Anzeige der Verbindungen über das verschiedenfarbige Fahrrad-Icon direkt sichtbar, ob es noch Radstellplätze gibt oder nicht. Dagegen werden bei der Aktivierung der Option „Fahrradmitnahme“ alle Verbindungen angezeigt, in die theoretisch ein Fahrrad mitgenommen werden kann, unabhängig von der tatsächlichen Verfügbarkeit von Stellplätzen.
- Ein Fahrradticket für den Fernverkehr ist grundsätzlich bis einen Tag vor dem ersten Geltungstag kostenfrei stornierbar, wenn man es als Einzelticket kauft. Wird das Fahrradticket zusammen mit der Fahrkarte für die reisende Person gekauft, gelten die Stornierungsbedingungen des jeweiligen Tarifs.
- S-Pedelecs, Tandems, Liegeräder und Dreiräder dürfen grundsätzlich nicht, sondern nur auf ausgewählten Verbindungen in der Bahn mitgenommen werden, daher unbedingt vorher die jeweiligen Beförderungsbedingungen prüfen!
- Fahrradanhänger gelten – genau wie Klappräder – im zusammengeklappten Zustand als Handgepäckstück und können immer kostenlos ohne Stellplatzreservierung mitgenommen werden.
- Wer sein (hochwertiges) Fahrrad mit einem Schloss sichert, kann auch dann entspannt reisen, wenn der Sitzplatz nicht in Sichtweite des Rades ist.
- Noch bequemer – und oft günstiger – als das eigene Fahrrad mit in Zug oder Bus zu nehmen ist es oft, ein Fahrrad vor Ort zu leihen.
Fahrradmitnahmen in Fernbussen
Auch in den meisten Fernbussen wie FlixBus kann inzwischen ein Fahrrad mitgenommen werden. Die Räder reisen je nach Bus entweder auf einem Träger am Heck oder gut verstaut in speziellen Transporthüllen im Gepäckraum. Die Kosten liegen zwischen 8 und 19 Euro. Wichtig zu wissen: E-Bikes, Tandems und Dreiräder sind bei FlixBus grundsätzlich für den Transport ausgeschlossen.
Außerdem gibt es in einigen Regionen temporäre Fahrradbusse in den Sommermonaten, angeboten von der DB. Diese saisonalen Linien ergänzen das Angebot dort, wo Bahnstrecken enden oder stark frequentierte Radwege beginnen. Eine Übersicht über die Fahrradbusse in den beliebten Radregionen Nordrhein-Westfalens gibt es online unter dbregiobus-nrw.de.