Tierische Produkte, insbesondere Fleisch und Milch, verursachen erhebliche Treibhausgasemissionen, beanspruchen große Flächen und verbrauchen wertvolle Ressourcen. Eine Umstellung auf pflanzenbasierte Ernährung kann diese Auswirkungen signifikant verringern und somit zu einer nachhaltigeren Lebensweise beitragen.
Der Jahresstart steht dabei ganz im Zeichen einer nachhaltigen und gesunden Ernährung. Besonders im Fokus steht der „Veganuary“ – eine Initiative, die Menschen dazu anregt, sich im Januar einen Monat lang vegan zu ernähren. Im Jahr 2024 nahmen weltweit 25 Millionen Menschen an diesem Experiment teil, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den ersten Jahren der Kampagne darstellt, die 2020 ins Leben gerufen wurde.
Der Ökologische Fußabdruck der Ernährung
Laut dem Umweltbundesamt entfallen in Deutschland etwa 69 % der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen auf tierische Produkte. Durch eine vegane Ernährung könnten diese Emissionen um bis zu 52 % reduziert werden, während vegetarische Kost Einsparungen von bis zu 47 % ermöglicht.
Neben Treibhausgasen spielt auch der Wasserverbrauch eine Rolle. Jährlich verbraucht eine vegane Ernährung etwa 45 Kubikmeter Wasser pro Person, während Vegetarier*innen etwa 39 Kubikmeter und Fleischesser*innen 29 Kubikmeter nutzen. Dieser Unterschied erklärt sich durch den hohen Wasserbedarf bestimmter pflanzlicher Produkte wie Nüsse. Zwar sollte der Anteil pflanzlicher Nahrung in der Ernährung deutlich steigen, doch ebenso wichtig ist es, die Anbaumethoden zu berücksichtigen und den heimischen Anbau von Ressourcen zu fördern.
Die landwirtschaftliche Tierhaltung ist ein Hauptfaktor für die Entwaldung. Futtermittel wie Soja werden oft in Regionen des globalen Südens angebaut, wo Regenwälder abgeholzt werden. Diese Praxis schadet nicht nur dem Klima, sondern bedroht auch die Biodiversität und indigene Lebensräume.
Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung
Eine pflanzliche Ernährung verbessert nicht nur die Umweltbilanz, sondern bietet auch gesundheitliche Vorteile. Veganer*innen nehmen weniger gesättigte Fettsäuren und Cholesterin auf, was das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Typ 2 senkt. Studien zeigen zudem, dass eine vegane Ernährung die Ballaststoffzufuhr verdoppen und die Aufnahme gesundheitsfördernder sekundärer Pflanzenstoffe steigern kann. Eine Zwillingsstudie der Stanford University ergab, dass sich eine vegane Ernährung positiv auf das kardiovaskuläre System auswirkt, den Cholesterinspiegel senkt und den Alterungsprozess verlangsamt.
Fleisch- und Milchersatzprodukte auf dem Vormarsch
Der Markt für pflanzliche Ersatzprodukte wächst kontinuierlich. In Deutschland stieg der Umsatz mit Fleischersatzprodukten von 43 Millionen Euro im Jahr 2018 auf 63,6 Millionen Euro im Jahr 2022, wie Berechnungen auf Basis der Daten von Global Database durch Statista zeigen. Weltweit wird erwartet, dass der Marktwert pflanzenbasierter Lebensmittel bis 2030 auf 161,9 Milliarden US-Dollar anwächst.
Milchersatzprodukte wie Soja-, Hafer- oder Mandelmilch sind nicht nur für Veganer*innen interessant, sondern auch für Personen mit Laktoseintoleranz. Die Produktion pflanzlicher Milchalternativen verursacht deutlich weniger Treibhausgase als Kuhmilch. So liegt der CO₂-Ausstoß von Kuhmilch etwa dreimal höher als der von Soja- oder Hafermilch.
Einfluss der Fischerei auf die Umwelt
Obwohl Fisch oft als umweltschonendere Alternative zu Fleisch gilt, hat auch die Fischerei gravierende ökologische Folgen. Die Grundschleppnetzfischerei beispielsweise zerstört marine Ökosysteme und setzt erhebliche Mengen an Kohlenstoff frei, die zuvor im Meeresboden gespeichert waren. Forschungen zeigen, dass von 1996 bis 2020 zwischen 8,5 und 9,2 Milliarden Tonnen CO₂ durch diese Methode freigesetzt wurden.
Auch die Fischzucht in Aquakulturen birgt Risiken: Hohe Methanemissionen, Verschmutzung durch Medikamentenrückstände und der Verlust wertvoller Mangrovenwälder sind nur einige Beispiele. Trotz dieser Nachteile stammt etwa die Hälfte des weltweit konsumierten Fischs aus Zuchtfarmen.
Unterkunftstipps für Vegetarier*innen und Veganer*innen
Auch unsere „Blauen Schwalbe“-Unterkünfte setzen auf eine nachhaltige Ernährung und berücksichtigen dabei nicht nur vegane Köstlichkeiten, sondern auch die gesamte Philosophie der Nachhaltigkeit. Die Unterkünfte sind entweder rein vegan oder das Personal und die Köche verstehen es, vegane Gerichte kreativ und schmackhaft zuzubereiten. Neben einer pflanzlichen Küche achten die Hotels auch auf eine tierfreie Ausstattung – von Möbeln bis hin zu Dekoration, wodurch das Prinzip der Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Aufenthalts verankert wird.
Beispielsweise bietet das 7 Sentidos im Bayerischen Wald eine rein vegane Bio-Herzensküche. Das ahead Burghotel in Lenzen, Deutschlands größtes veganes Hotel, lockt mit einem vielfältigen, nachhaltigen Konzept: Zimmermöbel aus ökologischen Materialien und sogar vegane und fair produzierte Kleidung bei den Mitarbeiter*innen – bei Tierliebhaber*innen schlägt hier das Herz definitiv ein bisschen höher.
Kleine Veränderungen mit großer Wirkung
Eine nachhaltige Ernährung beginnt mit kleinen Schritten. Der Verzicht auf tierische Produkte zugunsten pflanzlicher Alternativen schont nicht nur die Umwelt, sondern fördert auch die Gesundheit. Ob in einer Testphase im Veganuary, die dauerhafte Umstellung auf Fleisch- und Milchersatzprodukte oder die bewusste Entscheidung für regionale und saisonale Lebensmittel – jede Maßnahme zählt.