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 Inmitten des Waldes liegen zwei Personen auf einer rustikalen Holzliege und nehmen sich Zeit für Waldbaden. Die grüne Umgebung und frische Luft schaffen eine entspannte Atmosphäre, während die beiden die heilsame Wirkung der Natur genießen

Waldbaden ist der neue Gesundheitstrend: Urlauber*innen genießen die heilsame Wirkung von Waldbaden auf einer Holzliege im Wald. Eine naturnahe Erfahrung für Körper und Geist. / © Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land mbH

Waldbaden – Erholung für Leib und Seele

von Regine Gwinner

Ein bisschen märchenhaft und sehr heilsam: Waldbaden im Osnabrücker Land

Waldbaden ist der neue Gesundheitstrend. Das Osnabrücker Land mit seinen großen unter Naturschutz stehenden Waldflächen hat hier einiges zu bieten. Es verbindet den märchenhaften Zauber des Waldes – mystische Orte und uralte Baumriesen – mit der besonders heilsamen Wirkung des Waldes. Der Trend kommt aus Japan, wo man schon lange um die heilende Wirkung des Waldklimas weiß und den Wald als kostenloses und effektives Heilmittel beim „Shinrin-Yoku“ nutzt.

Das Beste aus beiden Welten

Im Osnabrücker Land verknüpft das „Waldbaden“ das Beste aus beiden Welten. Denn das Osnabrücker Land liegt mitten im Natur- und UNESCO Geopark TERRA.vita, dessen Wälder sowohl heilsam als auch märchenhaft schön sind. In Teutoburger Wald, Wiehengebirge und in der Geest des Artlands lassen sich mystische Megalithgräber und romantische Schlösser und Burgen entdecken. Hier finden sich Fossilien, Muschelkalk, eiszeitliche Findlinge und viele weitere Phänomene aus 300 Millionen Jahre Erdgeschichte.

Tempo drosseln, zur Ruhe kommen

In den Heilbädern und Kurorten – in Bad Iburg, Bad Laer, Bad Essen und Bad Rothenfelde – bieten bereits seit 2018 geschulte Trainer*innen Kurse zum Waldbaden an. Schwer zu erlernen ist das zwar nicht, auch sind weder besondere Fitness noch Vorkenntnisse erforderlich. Vielen fällt es dennoch anfangs schwer, sich achtsam und entschleunigt auf den Wald einzulassen und die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Denn genau darum geht es: das Tempo drosseln, zur Ruhe kommen und tief durchatmen. Dann hilft das Waldbaden, Stress abzubauen, den Blutdruck zu senken und das Immunsystem zu stärken.

Gute Laune dank Terpene

Eine wichtige Rolle spielen dabei „Terpene“, Botenstoffe der Pflanzen, die auch auf den menschlichen Körper positiv einwirken. Das haben unterschiedliche wissenschaftliche Studien belegt. Deshalb ist das „Shinrin-Yoku“ in Japan seit Jahrzehnten etabliert und schulmedizinisch anerkannt und spielt als „Waldbaden“ auch hierzulande eine immer größere Rolle bei der Unterstützung von Reha-Maßnahmen und bei der Vorbeugung. Zudem steigert es das Wohlbefinden, die Konzentrationsfähigkeit, das persönliche Energie-Niveau – und auch die Stimmung hellt sich auf.

Waldspaziergang mit vielen Extras

Vor allem letzteres kennt jeder, der hin und wieder einen Waldspaziergang macht. Daran knüpft das niederschwellige Angebot in Bad Essen an: Bei wöchentlichen „Waldspaziergängen“ vermitteln Trainer*innen eine Mischung aus Bewegungs-, Yoga- oder Qi-Gong-Elementen, die dabei helfen, die bewusste Naturwahrnehmung zu stärken, das heißt: Teilnehmer*innen kommen höchstens halb so schnell vorwärts wie beim Wandern, nehmen dafür aber doppelt so intensiv die Farben und Gerüche, die Formen und Geräusche des Waldes wahr. Dazu passt der Weg der Sinne durch den hübschen Kurpark des Fachwerkorts am Wiehengebirge.

Yoga im Waldbad-Areal

Ebenfalls mit Yoga-Elementen sind die Angebote im Sole-Heilbad Bad Laer angereichert. Im artenreichen Naturschutzgebiet Bloomberg wurde hier eigens ein Waldbad-Areal angelegt, das auch barrierefreie Naturerlebnisse ermöglicht.

Tief durchatmen im Gradierwerk

In Bad Rothenfelde lässt sich das Waldbaden im historischen Baumbestand des wunderschönen Kurparks genießen – aerosolreiche Luft an den riesigen Gradierwerken inklusive. Hier machen Hotels ihren Gästen attraktive Angebote: Das familiengeführten Hotel Noltmann-Peters zum Beispiel verfügt über ein eigenes Waldstück für die Achtsamkeits- und Entspannungsübungen.

Baumwipfelpfad

In Bad Iburg schließlich erlebt man die Kombination des fernöstlichen Shinrin-Yoku mit Gesundheitsangeboten nach Sebastian Kneipp. Das passt hervorragend. Denn Pfarrer Kneipp setzte nicht nur auf Wasser, Kräuter und eine vollwertige Ernährung, sondern auch auf Bewegung in der Natur und vor allem auf die Harmonie von Körper, Geist und Seele – dabei hilft das Waldbaden ganz enorm. Zudem bietet der Kneipp-Kurort zu Füßen des Iburger Schlosses noch ein besonderes Extra in Sachen Walderlebnis: den Baumwipfelpfad. Er gewährt beim Waldbaden märchenhafte Einblicke in die ansonsten geheimnisvolle Welt der Baumkronen, verhilft Naturentdeckern ganz pragmatisch zu neuen Erkenntnissen über den Lebensraum Wald – und ist deshalb so typisch fürs Osnabrücker Land.