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Strand und Dünenlandschaft bei Ebbe im Norden Portugals / © Regine Gwinner

Nachhaltig reisen in Portugal

von Regine Gwinner

Portugal ist ein vielseitiges Reiseland mit einer großen Auswahl an grünen und nachhaltigen Reiseangeboten

Der Fischerpfad entlang der portugiesischen Südküste durch Alentejo und Algarve hat es zum “weltweit schönsten Wanderweg” geschafft. Spektakuläre Landschaften, eine naturnahe Wegeführung, malerische Fischerdörfer, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine hohe Instagram-Präsenz locken seit der Eröffnung des Wanderwegs im Jahr 2012 viele Menschen in die vorher eher touristisch weniger beachtete Alentejo-Region. Der Nachteil: Auf so viele Gäste war und ist die Region gar nicht eingestellt. Nun werden eifrig Unterkünfte gebaut in der Hoffnung, dass der Wandertrend anhält und die Gäste auch mal für mehr als eine Übernachtung vor Ort bleiben.

Wanderwege abseits der Massen

Die gute Nachricht: Es gibt im Alentejo – und im Rest Portugals – auch noch viele andere Möglichkeiten, auf alten Wegen zu wandern und die abwechslungsreiche Landschaft zu genießen. Der Fischerweg ist ein Teil des historischen Wegenetzes Rota Vicentina, das die Regionen Alentejo und Algarve durchzieht und die vielen kleinen Ortschaften entlang der Küste und im Hinterland miteinander verbindet. Hier liegen Naturparke, einsame Bergzüge und authentische Ortschaften, die noch nicht so stark frequentiert sind, wie die entlang der Küste. 

Weitere Alternativen zu überlaufenen Wanderdestinationen findet ihr in diesem Beitrag

Besondere Unterkünfte an der Rota Vicentina

Ein besonderes touristisches Projekt im Hinterland der Algarve, das zu Fuß auf der Rota Vicentina zu erreichen ist, ist das historische Dorf Aldea da Pedralva. Einige durch Abwanderung leerstehenden Häuser wurden sanft renoviert und in Ferienwohnungen umgewandelt. Die Dorf-Infrastruktur wie Restaurant, Dorfladen, Post etc. wird von Einheimischen und Gästen gemeinsam genutzt. Der nächste Strand ist nur knapp 6 Kilometer entfernt und kann zu Fuß oder per Rad erreicht werden. Die Anbindung ans Wanderwegenetz ist ein zusätzlicher Vorteil, um Gäste in den Ort zu bringen. 

Auf der Website zum Wegenetz der Rota Vicentina werden zahlreiche authentische und besondere Unterkünfte entlang der Wanderrouten vorgestellt: von der einfachen Landunterkunft über Zimmer in Hostel oder Hotel bis zur schicken “Herdade” (Quinta/Finca). Letztere bieten sich auch an, wenn man nach ein paar Wandertagen ein paar Erholungstage einschieben möchte. Großzügige Zimmer, ein üppiges Frühstück, Restaurant, Pool und gute lokale Weine sorgen für schnelle Regeneration. 

Pilgern in Portugal

Wem der Süden Portugals zu touristisch ist, der findet im Norden in Richtung spanische Grenze wunderschöne Natur, endlose Strände und viele kleine und größere Flußtäler, die tief ins Landesinnere und mitten hinein in die Natur führen. Beliebt ist hier die portugiesische Variante des Jakobswegs, der Camino portugues. Wegen seiner überschaubaren Länge von 250 Kilometern gilt der Camino portugues als Tipp für Pilger-Einsteiger*innen. Vor allem die Küstenvariante ist sehr beliebt, da sie immer in Meeresnähe geführt ist und zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten anbietet. Die Variante durchs Inland ist landschaftlich abwechslungsreicher und weniger stark frequentiert. Dafür ist die Etappenlänge nicht so variabel, da es nicht so viele Unterkünfte gibt. Einige Reiseveranstalter bieten die Pilgertouren auch in etwas luxuriöserer Form inklusive Unterkünften und Gepäcktransport an (siehe Infokasten).

Eine weitere Möglichkeit: Nicht jede/r, der/die in Portugals Norden wandert, muss auch Pilgerin oder Pilger sein. Der religiös unbelastete Camino litoral del Norte führt ebenfalls von Porto aus entlang der Küste bis zur spanischen Grenze. Hier geht man oft auf Bohlenwegen direkt durch die Dünenlandschaft, aber immer wieder auch ins Hinterland in kleine Dörfer mit urigen Fischlokalen und Mini-Mercados mit gutem Eissortiment.

Nachhaltig mobil in Portugal

Portugal ist per Bahn über unterschiedliche Routen zu erreichen – siehe Anderswo-Tipps zur Anreise nach Portugal. Da die Strecke lang ist, bieten sich spannende Zwischenstopps an, um die Tour in mehrere Abschnitte zu untergliedern. Paris und Madrid bieten sich für Zwischenaufenthalte an. Vor Ort gibt es ebenfalls eine Bahnlinie die die großen portugiesischen Städte Lissabon und Porto mit dem Norden und dem Süden des Landes verbindet. 

Sehr günstig, zuverlässig und bequem für Reisen im Land ist das Fernbusnetz der Rede Expressos. Fahrpläne und Preise lassen sich über das Onlineportal rede-expressos.pt einsehen. Hier kann man auch unkompliziert Tickets buchen und stornieren, den gewünschten Sitzplatz auswählen und Sonderangebote ergattern. Die Busse verkehren auf den Hauptlinien mindestens im Stundentakt. Aber auch alle Küstenorte und selbst entlegene Ortschaften im Inland werden regelmäßig angefahren. 

Man muss also nicht teuer einen Mietwagen oder Camper leihen, um in Portugal die große Freiheit zu erleben und spontan von Ort zu Ort zu ziehen. Und wenn man doch mal nicht weiter kommt: Die Portugies*innen setzen auf Uber und organisieren sich per App günstigen Fahrservice innerhalb und außerhalb der Städte.

Besondere Unterkünfte in Portugal

Pousadas portugueses

Ähnlich wie die Paradores in Spanien gibt es in ganz Portugal besondere historische Bauwerke, die in Hotels verwandelt wurden. Die sogenannten “Pousadas” oder “Pestanas” – Schlösser, Herrenhäuser, Burgen, Forts oder Klöster – liegen an attraktiven Orten und haben einen ganz besonderen Charme. Das heißt aber nicht, dass diese Unterkünfte auch allesamt besonders teuer sind. Je nach Ausstattung und Lage entsprechen sie dem lokalen Preisniveau. Es lohnt sich auf der Website der Pousadas zu stöbern und so schöne Unterkünfte, wie zum Beispiel das Convento in der weißen Weltkulturerbe-Stadt Évora im Alentejo, zu entdecken – Anreise natürlich per Bus.

Herdades und Quintas – Landunterkünfte

Stilvoll und luxuriös sind auch die vielen “Herdades” – Landunterkünfte, die eher im Hinterland zu finden sind. Die Herdade do Touril beispielsweise liegt ebenfalls im Alentejo nahe der Rota Vicentina und nahe der Küste. Das großzügige Landgut bietet eine sehr gute regionale Küche mit Produkten und Weinen aus dem Alentejo und schöne großzügige Zimmer im Landhausstil. Wer mit Familie oder Freunden unterwegs ist, kann das etwas abgelegene “Schäferhaus” mieten mit ganz viel Privatsphäre und Nähe zum Strand. 

Ganz an der Südspitze Portugals im Hinterland der Algarve gibt es eine Quinta, die sich vor allem für den Urlaub mit Familie und Kindern anbietet. Im schönen historischen Gebäude finden sich einfach, aber gemütlich eingerichtete individuelle Zimmer. Im Garten ist ein großer Pool. Wer möchte, kann am Aktivprogramm teilnehmen. Wer Ruhe und Erholung sucht, legt sich in die Hängematte oder nimmt am Bogenschießen teil. Vermittler für den Quinta-Familienurlaub in der Algarve ist der Reiseveranstalter ReNatour.

Hostels in Portugal

In Portugal gibt es eine Vielzahl an sehr günstigen und gut ausgestatteten Hostels. Hier zahlt man für ein Bett im Vier- oder Sechsbettzimmer zwischen 20 und 30 Euro. Ein gesundes und üppiges Frühstück bekommt man oft für diesen Preis schon mit dazu. Die Hostels sind sehr sauber, Bettwäsche und Handtücher werden gestellt. Oft gibt es außerdem die Möglichkeit, Wäsche zu waschen, Surf- oder Yogakurse zu buchen und Bücher zu tauschen. Besonders stilvoll und sehr gut gelegen: Die MUTE-hostels in Porto Covo und Vila Nova de Milfonte. Während das neu gebaute Hostel in Porto Covo vor allem durch die Nähe zum Meer und die sympathische Atmosphäre überzeugt, punktet das MUTE-Hostel in Vila Nova mit historischer Architektur und einem tollen Blick über die Flussmündung.

Yoga- und Sporthotels

Ganz im Norden Portugals, schon fast an der spanischen Grenze, in Viana do Castelo liegt das schicke Sporthotel FeelViana. Das ganz aus Holz gebaute Haus hat 2017 eröffnet. Hier kann man ganz entspannt Urlaub machen, am Strand spazierengehen, Sonnenuntergänge genießen und zwischen den vielen schönen Sofas im Loungebereich hin- und herwechseln. Man kann aber auch Surfkurse belegen, Fahrräder leihen oder an Yogakursen teilnehmen. Der Yoga-Reiseveranstalter Neue Wege Reisen bietet in Zusammenarbeit mit FeelViana unterschiedliche Yoga-Wochen an.

Wandern in Portugal

Mehrtages-Wanderungen in Portugal – individuell oder in der Gruppe und in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden – gibt es zum Beispiel bei Wikinger Reisen. Hier wird auch der Fischerpfad in der Küstenvariante als 8-Tages-Tour angeboten. Der Vorteil: Hotels werden vorgebucht, Gepäcktransport ist möglich.

Ebenfalls bei Wikinger kann man eine 8-tägige Wanderreise in die Naturregion südlich von Porto buchen inklusive Porto-Besuch.

Portugal mit Familie

ReNatour vermittelt Familienurlaub im Hinterland der Algarve auf einer schönen Quinta im Örtchen Monchique. Gemütlich, familiär, mit viel Programm und Auslauf für alle.

Portugal per Bus

Einmal bitte alles! Wer Portugal auf einer großen Rundreise erleben (und dabei noch unvergessliche Eindrücke aus Frankreich und Spanien mitnehmen) möchte, ist beim Busreiseanbieter Avanti Busreisen aus Freiburg an der richtigen Adresse. Avanti fährt Portugal per Bus an und besucht dort viele interessante Städte, die Algarve-Küste und besondere Naturlandschaften. 

Hier gibt es mehr Informationen zum Portugal-Angebot von Avanti-Reisen.

 

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