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Außergewöhnliche Nächte im Zelt unterm Sternenhimmel im Naturpark Nordeifel / © Naturpark Nordeifel e.V.

Im Urlaub die Sterne beobachten

von Regine Gwinner

Lichtverschmutzung ist ein zunehmendes Problem unsere Gesellschaft. Doch dort, wo es nachts noch dunkel ist, lassen sich atemberaubende Sternennächte erleben.

Wer in der Stadt lebt, vergisst leicht, wie viele Sterne es in einer dunklen Nacht am Himmel geben kann. Dabei gibt es nichts Schöneres, als nachts auf einer Wiese oder am Strand zu liegen und in die endlose Weite des Weltraums zu schauen. Wenn man die Millionen Sterne der Milchstraße vor Augen hat, bekommt man gleichzeitig eine neue Perspektive auf die eigene Wirklichkeit. Vieles ist mit bloßem Auge zu erkennen. Wer sich für Details interessiert, kann sich selbst ein Teleskop anschaffen oder die Angebote vor Ort nutzen.

Regionen, die sich besonders gut zur Himmelsbeobachtung eignen, sind zum Beispiel Sternenparks, einsame Inseln oder Hochgebirge. Bei einem romatisches Abendessen in stimmmungsvoller Atmosphäre den funkelnden Sternenhimmel zu genießen, ist und bleibt einfach ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst. Die passenden Hotels an solch abgelegen Orten, sind rechts im Infokasten zu finden.

Sternenparks in Deutschland

Dass der Schutz der Dunkelheit ein wichtiger Aspekt des Umwelt- und Naturschutzes ist, ist eine eher junge Erkenntnis. Biologen beschäftigen sich seit einiger Zeit mit den Gewohnheiten lichtscheuer Lebewesen. Von Lichtschutzgebieten – in Deutschland heißen sie Sternenparks – profitieren aber auch alle, die Sterne beobachten möchten.

In Deutschland gibt es aktuell die Sternenparks WesthavellandEifel und Rhön

Auf den Websites der Sternenparks gibt es Tipps zur Sternenbeobachtung, Hinweise auf die besten Plätze vor Ort und Infos zur Anreise mit Bus und Bahn.

Sterne über Europa

Drei Anderswo-Geheimtipps für Sternefans:

Bern: In der Hauptstadt der Schweiz hat 2023 das Space Eye eröffnet. Das neue Observatorium ist ein galaktischer Erlebnisort. Beim Blick durch das topmoderne Teleskop kann man Sterne, Planeten und Galaxien mit eigenen Augen in spektakulärer Größe und Klarheit betrachten. 

Stromboli: Die kleine Insel vor Sizilien, die zu den Liparen gehört, ist nachts gleich mehrfach spektakulär. Dank des Vulkans, der dort regelmäßig vor sich hin brodelt, achten die wenigen Bewohner der Insel sowieso auf Dunkelheit. Es gibt beispielsweise ein Dunkelrestaurant mit Blick auf den Hang, über den die Vulkanglut ins Meer rollt. Daher kann man hier auch wunderbar Sterne beobachten.
Mehr lesen zum Urlaub auf den Liparischen Inseln

Das kleine Örtchen Beranui in den katalanischen Pyrenäen: Auf der Terrasse des Mini-Hotels Casa Macianet kann man abends bei einem Glas Wein sitzen und in den Himmel schauen. Die Region ist bei Astronomen beliebt, denn hier ist der Himmel selten bewölkt und es ist meistens stockdunkel, weil so weit oben in den Pyrenäen nur noch wenig Menschen leben. Nicht weit von hier liegt auch der Sternenpark Montsec. Einer der bleibt und sich engagiert für die regionale Entwicklung ist Joan Soro. Für die Gäste in seinem kleinen Hotel kocht er selbst und gibt Tipps für die schönsten Wanderungen in der Umgebung.

Wildnisdorf Solberget: Hier am schwedischen Polarkreis gibt es nicht nur rund ums Jahr einen grandiosen Sternenhimmel. Man kann während der dunklen Monate auch regelmäßig das Polarlicht beobachten. Wach bleiben lohnt sich also gleich doppelt.

Kleine Sternkunde

Das „Himmelsjahr“ aus dem Kosmos Verlag beschreibt – auch für Laien verständlich – die wichtigsten Himmelsereignisse des Jahres chronologisch geordnet und mit dem nötigen Hintergrundwissen ergänzt. Ein unverzichtbarer Begleiter für alle, die aktuell informiert sein und die wichtigsten Phänomene am Himmel wiedererkennen möchten.

Einführung in die Himmelsfotografie: Hier gibt es nicht nur schöne Himmelsfotos, sondern auch viele gute Tipps – wie zum Beispiel:
Nie mehr frieren beim Fotografieren

La Palma Declaration: Erklärung zum Schutz des Nachthimmels und des Rechts auf Sternenlicht

"Das Recht auf einen unverschmutzten Nachthimmel, der die genussvolle Betrachtung des Firmaments ermöglicht, ist angesichts seiner Einflüsse auf die Entwicklung aller Menschen und seiner Auswirkungen auf den Erhalt der biologischen Vielfalt als unveräußerliches Menschenrecht gleichwertig mit allen anderen Umwelt-, Sozial- und kulturellen Rechten zu betrachten."