Dirk Hagenbuch lebt mit seiner Familie im Wildnisdorf Solberget im Norden von Schweden. Besucher können – allein oder mit einer Gruppe – im historischen Dorf Urlaub machen. Das ist vor allem im Winter ein ganz besonderes Erlebnis, wenn man tagsüber mit Skiern über die endlos weite Schneefläche gleiten oder mit dem Rentierschlitten die Umgebung erkunden kann. Wenn die Dunkelheit anbricht, verlagert sich das Leben in die typischen kleinen Holzhäuser. Eine besondere Attraktion: die Dorfsauna.
Im Gespräch mit Anderswo erzählt Dirk Hagenbuch, wie er nach Solberget gekommen ist und was ihn an diesem Ort besonders fasziniert.
Anderswo: Wie lange lebst du schon im Wildnisdorf?
Dirk: Ich lebe seit 20 Jahren hier nördlich des Polarkreises.
Was hat dich in den hohen Norden gebracht?
Ich kam 1993 als Tourist hierher, danach bin ich jedes Jahr ehrenamtlich als Jugendgruppenleiter mit der BUNDjugend hier hochgefahren, mit 15 bis 20 Jugendlichen. Das Wildnisdorf Solberget, ein altes Gehöft von 1790, gehörte damals noch einem deutschen Ehepaar. Nachdem ich mein Studium beendet hatte, bin ich dann ganz nach Solberget gezogen. Zuerst habe ich auf dem Hof mitgearbeitet, dann zwei Jahre im 20 Kilometer entfernten Nattavaara gewohnt, bevor ich 2002 den Hof übernommen und mich selbstständig gemacht habe.
Womit verdienst du deinen Lebensunterhalt?
Am Anfang hatte ich noch unterschiedliche Jobs nebenher – Guide auf der Inlandsbahn, beim Eishotel in Kiruna und bei der Eisenerzgrube in Kiruna. Seit 2008 finanziert sich das Wildnisdorf selbst.
Was genießt du vor Ort besonders?
Die Ruhe, die Natur, weniger Stress, die KInder wachsen in der Natur auf und gehen in eine schwedische Schule, die wesentlich stressfreier ist als die deutsche Schule. Das gesamte Leben ist entspannter. Außerdem gibt es in Schweden weniger Bürokratie als in Deutschland.