Echte Wienerinnen und Wiener verdrehen schon mal leicht die Augen, wenn ihre Gäste von Wiener Schnitzel, Apfelstrudel und Kaiserschmarren schwärmen. Denn Wien ist ein Paradies für alle, die sich für eine innovative, kreative und vegetarische Küche interessieren. Am besten schmeckt es dort, wo nach den Kriterien des Umweltzeichens mit regionalen und saisonalen Produkten gekocht wird. Wer Tradition und Moderne genießen möchte, sollte sich etwas mehr Zeit für den Besuch in der österreichischen Hauptstadt nehmen.
Schnitzel und Gulasch
Der erste Weg der kulinarischen Entdeckungsreise führt in die Innenstadt. Im Griechenbeisl, einer der ältesten Gaststätten Wiens, gibt es das klassische Wiener Schnitzel vom Kalb und einen feinen Wiener Tafelspitz. Das Restaurant Kardos hat ebenfalls Tradition: Seit über hundert Jahren zelebriert es die Küche der ehemaligen Donaumonarchie. Legendär: die Gulaschvariationen, denen eine ganze Seite der Speisekarte gewidmet ist.
Heuriger und Grammelschmalz
Wie wäre es am Abend mit dem Besuch eines Wiener Heurigen? Wien ist die einzige Großstadt, in der innerhalb der Stadtgrenzen Weinbau betrieben wird. Die meisten der urigen Weinschenken sind in den Außenbezirken an den Hängen des Wienerwaldes zu finden. "Ausg’steckt ist": Mit einem Reisigbuschen über der Türe zeigt der Heurige Zimmermann an, dass das Lokal geöffnet ist. Der Wein vom eigenen Weingut wird von traditionellen Heurigengerichten wie G’selchtem, Grammelschmalz und Liptauer begleitet.
Vegetarische und vegane Wiener Küche
In der traditionellen Wiener Küche dominieren Fleischgerichte. Vegetarier müssen in Wien jedoch keineswegs hungern: Im vegetarischen Restaurant "yamms" finden sie eine Buffetinsel, die der Küchenchef mit täglich neuen Kreationen der regionalen und internationalen Küche füllt. Darunter gibt es immer auch vegane sowie gluten- und laktosefreie Speisen. Im Restaurant Dreiklang lässt sich der Hausherr gerne über die Schulter blicken, wenn er Spezialitäten der österreichischen Vollwertküche zubereitet. Auch hier findet sich auf der Karte überwiegend Vegetarisches.
Bagels und Burger
Wien war schon immer ein Schmelztiegel verschiedener Nationen, Kulturen und Küchen. Haben einst böhmische Knödel und ungarisches Gulasch die Wiener Küche bereichert, so tun das jetzt Bagels und Burger. Jüdische Auswanderer haben die Bagels aus Osteuropa in die USA gebracht. Aufgeschnitten und mit leckerer Füllung ist das runde Gebäck heute auch in Europa beliebt. Die größte Auswahl davon gibt es bei "blueorange". Im Cafe Cuadro kann man sich quadratisch geformte Ethno- Burger schmecken lassen: zum Beispiel einen Bali-Burger mit indonesischer Currysauce oder einen süß-sauren Chinaburger. Das Burgerbrot wird in der hauseigenen Backstube gebacken.
Brot, Gebäck und Süßes
Bäckermeister Helmut Gragger hat den Holzofen für seine Bio-Holzofenbäckerei im 1. Wiener Bezirk selbst entworfen. Man kann bei der Entstehung des Gebäcks zusehen. Zu Mittag wird zum Brot Suppe, Eintopf oder Salat angeboten – auch zum Mitnehmen.
Umweltfreundliche Wiener Gastlichkeit: Alle Wiener Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe, die mit dem Umweltzeichen ausgezeichnet sind, finden Sie in der Broschüre "Umweltfreundliche Wiener Gastlichkeit" und im Internet unter www.oeko-gastlichkeit.wien.at