Wonach suchst du?

Ein Wald von oben an einem nebligen Tag

Der Ruf der Bäume ereilt jeden Menschen dann und wann. / © Pixabay

Waldurlaub im Typentest

Artenreichtum oder Ruhe, Abenteuer oder Entspannung – was suchst du im Wald?

Genießt du es, in der erholsamen Stille des Waldes Kraft zu tanken für den bald wieder bevorstehenden Alltagsstress? Läufst du zu sportlicher Höchstform auf, wenn du mit deinem Mountainbike die geheimen Trails des Waldes erkundest – stets angetrieben von Lob und Tadel deiner Fitnesswatch? Oder möchtest du deinem Kind Flora und Fauna des Waldes nahebringen?

So oder so: Die Anforderungen an einen gelungenen Waldurlaub können sehr verschieden sein. In unserem Typentest erfährst du, welche Art des Waldurlaubs deinen individuellen Bedürfnissen entspricht. Dazu gibt es wie immer Empfehlungen und Geheimtipps.

Test – Wähle die Antwort, die jeweils am besten auf dich zutrifft:

Du machst dich an die Urlaubsplanung und überlegst, wo es dieses Mal hingehen soll.

A) Welche Urlaubsplanung? Am liebsten fahre ich einfach spontan zum nächsten Bahnhof und steige in den nächstbesten Zug – egal wohin, Hauptsache anderswo.

B) Mich zieht es in verwunschene Wälder. Ich sehe mir im Internet Bilder von Europas letzten Urwäldern an und suche mir den schönsten aus – Urlaubsort gefunden.

C) Griechenland steht schon lange auf meiner Liste, denn es gilt als das artenreichste Land Europas. Dort leben weit über 5000 verschiedene Pflanzen- und mehr als 900 verschiedene Tierarten!

D) Ich folge auf keinen Fall den Tipps irgendwelcher Reiseführer – das ist mir zu viel Mainstream. Finnland, Norwegen und Schweden haben die größten Waldflächen Europas. Da gibt es bestimmt ein einsames Plätzchen für mich.   

E) Ich will mich im Urlaub endlich wieder ganz auf mich selbst fokussieren – dazu muss ich nicht in die Ferne schweifen. Ayurveda im Bayrischen Wald oder Waldbaden im Schwarzwald sind für mich erholsamer als die Strapazen einer langen (Auslands-)Reise.

F) Ich suche mir einen langen Fernwanderweg mit ordentlich Höhenmetern. Eine Alpenüberquerung habe ich schon gemacht, vielleicht diesmal die Pyrenäen?

 

Dein lang ersehnter Urlaub steht kurz bevor.
Eine gute Freundin möchte dich begleiten.

A) Klar, aber vorher unterziehe ich sie einem Eignungstest. Wenn sie aus Ästen Pfeil und Bogen schnitzen kann und eine 8-Stunden-Wanderung ohne Muskelkater übersteht, ist sie bereit.

B) Gerne. Zusammen in der Einsamkeit des Waldes wird unsere Freundschaft bestimmt noch stärker. Ich leite dazu auch gern die ein oder andere Vertrauensübung an!

C) Nur, wenn sie keine Plaudertasche ist. Aber wenn sie genauso gerne schweigsam Tiere beobachtet wie ich – okay.

D) Auf keinen Fall! Schließlich zähle ich jetzt schon die Tage, bis ich mit niemandem mehr reden muss.

E) Sie kann mitkommen, aber ab und zu brauche ich auch Zeit für mich. Abends können wir uns dann über unsere Erlebnisse und Erkenntnisse des Tages austauschen.

F) Begeistert bin ich nicht. Das verdirbt mir noch meine sportlichen Rekorde, wenn ich immer wieder auf sie warten muss.

 

Du kommst an der Waldhütte an, wo du die nächsten Tage übernachten wirst. Was fällt dir als erstes auf?

A) Der Kamin. Wer macht denn lieber drinnen ein Feuer, wenn es draußen auch eine Feuerstelle gibt?! Unnötiger Luxus!

B) Die schönen Steine rund ums Haus. Da bekomme ich direkt Lust, Steinfiguren zu bauen.

C) Das Gästebuch. Vielleicht haben Urlauber*innen vor mir Beobachtungen oder Erfahrungen gemacht, von denen ich lernen kann?

D) Die Ruhe. Außer den zirpenden Grillen höre ich einfach nichts. Traumhaft.

E) Im Regal stehen Bücher! Da suche ich mir direkt eins aus als Ferienlektüre.

F) Es gibt Strom. Schnell lade ich meine Fitnesswatch und schon bin ich auch wieder draußen auf meinem Rad.

 

Deine erste Wanderung steht an.
Was darf auf keinen Fall fehlen?

A) Biwaksack, Schlafsack und Essen für ein paar Tage – man weiß ja nie.

B) Mein Taschenmesser mit Säge – falls ich was bauen oder schnitzen will.

C) Fernglas und Handy. Mit meiner schlauen App kann ich alle Tiere und Pflanzen bestimmen. Das wird spannend!

D) Meine Hängematte. Ich freu mich schon auf meine Wanderpause – die gerne auch ein paar Stunden dauern darf.

E) Der Detox-Tee in meiner Thermoskanne und der Superfood-Riegel als Snack unterwegs.

F) Meine Trinkblase gefüllt mit meinem Lieblings-Iso-Drink.

 

Die Sonne steht inzwischen bereits tief am Himmel.
Was machst du?

A) Ich bahne mir meinen Weg durch das Unterholz. Wo genau? Keine Ahnung. Und das ist auch gut so.

B) Ich bin höchstens einen Kilometer von der Hütte entfernt. Weiter bin ich heute nicht gekommen. Aber hey, dafür kann ich die Abendsonne auf meinem selbstgebauten Waldsofa genießen!

C) Ich untersuche die Rinde eines abgestorbenen Baums nach Insektenbefall.

D) Auch wenn es natürlich Feuerholz an der Hütte gibt – ich schwinge die Axt und hacke mein eigenes.

E) Ich mache eine Runde Yoga im goldenen Sonnenlicht – was gibt’s Schöneres?

F) Ich strample die letzten Meter bergauf zum nächsten Gipfel, um dort den Sonnenuntergang zu sehen.

 

Der Urlaub ist vorbei, der Alltag wartet.
Was wirst du am meisten vermissen?

A) Spontane Nachtwanderungen bei Nacht und Nebel, immer dem Ruf des Waldkauzes folgend.

B) Die Möglichkeit, dass mein inneres Kind sich jederzeit austoben kann. Vielleicht sollte ich mir noch ein paar Äste mitnehmen und mir fürs Büro einen schönen Bilderrahmen basteln?

C) Vom morgendlichen Vogelkonzert geweckt zu werden und dabei die einzelnen Stimmen zu erraten.

D) Die Ruhe, die Einsamkeit und das stundenlange Draußensein.

E) Meine Selbsterkenntnis-Geistesblitze mitten in der Natur.

F) Das unvergleichliche Gefühl, jeden Tag einen Rekord zu knacken – egal, ob Strecke oder Schnelligkeit.

 

von Elisabeth Zwischenberger

Auswertung

Hast du einen Buchstaben besonders häufig ausgewählt? Dann schau nach, welcher Waldtyp du bist:

A) Abenteurer*in und Outdoor-Expert*in

All inclusive Hotelurlaub? Nicht mit dir! Du machst mit Sicherheit keinem Hotelgast die Liege am Pool streitig. Wer dich sucht, findet dich irgendwo tief im Wald – mit verdreckter Zip-Off-Multifunktionshose und von Sträuchern zerkratzten Armen und Beinen. Schmalste Trampelpfade durchs Unterholz erscheinen dir wie verlockende Abkürzungen – auch wenn du insgeheim wahrscheinlich selbst weißt, dass du gar keinen kürzeren Weg, sondern das Abenteuer suchst.

Tipp: In welchem Wald du Urlaub machst, ist für dich zweitrangig, immerhin kannst du überall echte Abenteuer erleben – ganz egal, ob du dabei wilde Tiere entdeckst oder deine Nächte in den Baumwipfeln verbringst. Alles, was du brauchst ist Wildnis und deine Ausrüstung. Wenn du den Outdoor-Fan in dir erst kürzlich entdeckt hast, findest du hier hilfreiche Tipps zur nötigen Ausrüstung inkl. Rucksackpackliste und zum Draußenschlafen.

B) Baumhausbauer*in und Schatzsucher*in

Für dich ist die Welt des Waldes ein einziger großer Spielplatz. Du entdeckst all die Schätze des Waldes, für die die meisten Menschen blind zu sein scheinen: eine einzelne, bunt blühende Blume auf einem riesigen, grauen Felsen; der kilometerlange, weiche Moosboden unter den Füßen; die ungewöhnlichen Wurzelformationen, die dich an kleine Zwergenhütten erinnern. Deine Umgebung inspiriert dich und bringt dich auf kreative Ideen. Du würdest am liebsten sofort ein Baumhaus oder ein Waldsofa bauen – die Erlebnispädagog*innen dieser Welt wären stolz auf dich!

Tipp: Von wilden Bergwäldern über geheimnisvolle Moore, bis hin zu besonderen Wundern in Feengrotten – in Thüringen wirst du ganz auf deine Kosten kommen. Auf die Spuren Draculas kannst du dich in Transsilvanien machen. Hier gibt es unter anderem dichte Wälder, einen Vergnügungspark in einer ehemaligen Salzmine und mittelalterliche Burgen zu entdecken. Wenn du (abgesehen von deinem inneren Kind) mit Kindern verreist, findest du auf unserer Website Tipps dazu, wie Wanderurlaub mit Kindern gelingen kann, oder welche Anbieter spezielle Familienreisen anbieten.

C) Erforscher*in und Entdecker*in

Wie stabil sind eigentlich Spinnenweben? Was machen Schmetterlinge, wenn sie frieren? Und warum bekommt ein Specht keine Kopfschmerzen? Dein naturwissenschaftliches Interesse begleitet dich bei jedem Waldspaziergang – genau wie dein Fernglas. Du hörst den Ruf des Waldes durch die Gesangseinlagen der Amseln und folgst den Spuren des Rothirschs immer weiter und weiter. Du möchtest den Wald erforschen und entdecken – wie weit du dabei kommst, ist dirherzlich egal. Dein Blick ist sowieso eher selten auf den Weg oder die Aussicht gerichtet. Viel interessanter sind für dich Pfaffenhütchen, Ziegenmelker und Warzenbeißer.

Tipp: Erloschene Vulkankegel, vermoorte Trockenmaare und Felsen, die durch ein tropisches Meer geformt wurden – in der Eifel kannst du die geologische Entwicklung über Jahrmillionen hinweg heute noch erforschen. Wenn du dich mehr für Wildtiere als für geologische Besonderheiten interessierst, lohnt sich ein Urlaub in den Bayerischen Wald. Begib dich in die größte Waldlandschaft Mitteleuropas; mitten hinein in naturbelassene Urwälder mit eiszeitlichen Seen, Flüssen und Hochmooren - und beobachte ganz nebenbei Luchs, Fischotter, Auerhuhn oder Habichtskauz. Achte darauf, die Tiere bei deinen Erkundungen nicht zu verschrecken.

D) Einsiedler*in und Krafttanker*in

Sobald deine Arbeit getan ist, zieht es dich raus in die Natur. Sportliche Höchstleistungen, Tierbeobachtungen aus biologischem Interesse oder kreative Waldschatzsuchen – das muss nicht sein, immerhin hast du Urlaub. Der größte Schatz des Waldes ist für dich sowieso die Stille. „In der Ruhe liegt die Kraft“ gilt bei dir ganz wörtlich: In der Ruhe des Waldes kannst du Kraft tanken. Du genießt es, mit niemandem reden zu müssen und die Einfachheit und Schönheit der Natur ungestört genießen zu können.

Tipp: Du brauchst vor allem die Einsamkeit und Einfachheit. Überlaufene Wanderwege sind nichts für dich. Du kannst zum Beispiel auf abgeschiedenen Naturlagerplätzen dein Zelt aufbauen – umgeben von wilden Wäldern und vor allem: viel Stille. Auch in Schottland kannst du wunderbar alleine wandern, zum Beispiel auf dem fast 350 Kilometer langen Southern Upland Way. Um beim Alleine-Reisen möglichst flexibel zu sein, kannst du einfach deine Hängematte im Wald spannen.

E) Waldbader*in und Zu-Sich-Selbst-Finder*in

Viel Arbeit, viel Stress, viel Verantwortung – so sieht dein Alltag normalerweise aus. Zeit für Entspannung und Erholung kommt dabei oft zu kurz. Im Urlaub willst du das nachholen. Dein Handy und alles, was dich ablenken könnte, lässt du dabei ausgeschaltet. (Digital) Detox heißt das Zauberwort. Ob durch frische Smoothies, Yoga auf einer einsamen Waldlichtung oder abendliche Massageeinheiten – du genießt es, dich endlich wieder voll und ganz nur um dich zu kümmern.

Erholung pur und Genuss mit allen Sinnen können Sie auch im Waldviertel bei SONNENTOR erleben. Hier können Sie in ungewöhnlichen Tiny Houses übernachten, in die Kräuterwelt SONNENTORs eintauchen und den Wald dank vielfältiger Angebote mit allen Sinnen erleben.

Tipp: Was Mediziner*innen der Berliner Charité 2022 bestätigten, weißt du schon lange: Waldspaziergänge haben eine heilsame Wirkung auf körperliche und geistige Gesundheit. Zum Waldbaden im Osnabrücker Land gibt es zahlreiche Angebote, die dir gefallen könnten: Waldspaziergänge mit Qi-Gong-Elementen zum Beispiel. Typische Aromen des Südens kann man beim Waldbaden im Herzen der Provence genießen. Eine fachkundige Einführung bietet die Unterkunft Une Campagne en Provence.

F) Aktivurlauber*in und Sportler*in

Was Andere „entspannend“ nennen, ist für dich vor allem eines: langweilig! Du kriegst den Kopf erst frei, wenn du dich bewegst. Action ist aus deinem Urlaub genauso wenig wegzudenken wie dein Mountainbike oder deine Wanderstiefel. Für dich ist kein Weg zu weit, kein Rucksack zu schwer. Erst wenn die ersten Schweißperlen deine Stirn entlangkullern, verzieht sich dein Gesicht zu einem Lächeln. Vielleicht kannst du heute deine Rekordstrecke knacken! Wenn die Beine müde werden und der Magen knurrt, gönnst du dir eine kleine Verschnaufpause. Kurz darauf geht weiter: Der nächste Gipfel wartet auf dich!

Tipp: Für deinen Urlaub ist vor allem eines wichtig: ein weitläufiges Streckennetz sportlich anspruchsvoller Rad- und Wanderwege. Der Naturpark Frankenwald gilt als echtes Wanderparadies und verfügt zugleich über viele spannende Offroad-Routen. Wen es ins Ausland zieht, der kann auf dem 750 Kilometer langen Alpe-Adria-Trail mehrere Wälder und Länder durchqueren und einige Gipfel erklimmen.