Das Abenteuer vor der Haustür finden: Echte Intensität ist nicht von der Entfernung des Reiseziels abhängig, sondern von der Offenheit für neue Erlebnisse und Begegnungen.
Microreisen
Warum mit dem Flugzeug weite Strecken zurücklegen, dabei die Umwelt schädigen und kostbare Zeit verschwenden? Direkt vor der Haustüre gibt es zu jeder Tages- oder Jahreszeit zahlreiche schöne, spannende und einmalige Orte zu entdecken. Die Reiseform, bei der man direkt von zuhause aus startet und mit leichtem Gepäck Richtung Abenteuer zieht, wird Microreisen oder auf englisch Microadventure genannt. Sie lebt davon, dass man sich nicht groß vorbereitet und auch mal Sachen macht, die die Eltern früher verboten haben: einfach mal ohne Plan querfeldein losmarschieren, Hose aus und den Fluß durchwaten, nackig in den See springen, in der Hängematte im Wald schlafen.
Das Gute an Microreisen: Sie schonen Geldbeutel und Klima. Außerdem bieten sie zeitliche Flexibilität und Spontanität. Bei Microreisen muss man nicht große Teile der Freizeit erst mal in engen Verkehrsmitteln verbringen, bevor man die Natur genießen kann. Die ist nämlich ganz nah und von fast überall aus per Rad oder mit Bus und zu Fuß zu erreichen.
Draußen schlafen
Als spontane und flexible Übernachtungsmöglichkeit bei solchen Reisen bietet sich das Zelt an oder auch die erwähnte Hängematte. So sehr "mitten in der Natur" kann ein Hotel oder Gasthof gar nicht liegen, und außerdem ist Camping – oder das luxuriösere Glamping – günstig. Man ist ganz frei und an keinen Ort gebunden, kann beliebig viele Freunde, Kinder oder Haustiere mitbringen und öfter mal den Standort wechseln. Natur pur ist das Motto – mit einem kleinen Adrenalinkick und viel Erlebnis, zum Beispiel abends unterm Sternenhimmel.
Einige Naturregionen wie der Naturpark Nordeifel (siehe großes Foto) bieten einsame Übernachtungsmöglichkeiten unter freiem Himmel mitten in der Natur an. Diese sogenannten Trekkingplätze kann man vorab reservieren und muss sie dann per GPS orten und zu Fuß oder per Rad ansteuern. Ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst!
Ecocamping
Besonders umweltschonende Campingplätze erkennt man an der Auszeichnung „Ecocamping". Wer dieses Siegel trägt, achtet verstärkt auf den Umweltschutz und ist demnach besonders nachhaltig. Kriterien dieser Auszeichnung sind zum Beispiel die Dokumentation des jährlichen Ressourcenverbrauchs und das Aufstellen eines Planes, beziehungsweise von Zielen und Maßnahmen zur Verbesserung des Naturschutzes. Ein besonders schöner Eco-Campingplatz ist zum Beispiel der Campingplatz Klausenhorn am Bodensee. Weitere Campingplätze mit der ECOCAMPING Auszeichnung gibt es auf ecocamping.de.
Camping oder Glamping?
Wer jetzt sagt: "Camping? Lieber nicht! Eine Nacht auf dünner Isomatte ist nichts für mich", für den gibt es eine super Alternative: nämlich Glamping. Das Wort ist eine Zusammensetzung aus „glamourous“ (engl. für luxuriös) und "camping", und bedeutet dementsprechend Camping mit Genussfaktor. Das eigene Zelt bleibt zuhause. Dafür nächtigt man in gut ausgestatteten Jurten, exotischen Nomadenzelten oder einfach etwas besser ausgerüsteten Hauszelten. Aber immer gibt es schöne weiche Matratzen, fließendes Wasser, Strom, eine eigene Toilette, Dusche, Küche und teilweise sogar WLAN.
Schöne Ziele für Glamping sind zum Beispiel das Hofgut Hopfenburg auf der schwäbischen Alb, die luxuriös anmutenden Zelte und Cabins von Wiesenbett Glamping oder - wenn es etwas weiter weg gehen soll - der Campingplatz Agriturismo Le Grigue, auf dem man - je nach Vorliebe - im eigenen oder im bestens ausgestatteten Hauszelt wohnen kann. Frühstücksbrötchen gibt es übrigens für alle Varianten.