Radfahrer auf der Sauertalroute am Fluss
© grenzenlos-radeln.eu

Luxemburg: Radeln am Fluss

Grenzenlos Radeln an Mosel, Saar und Sauer

Ein neues touristisches Konzept verknüpft Radwegenetze in Deutschland, Luxemburg und Frankreich.

Radfahren international: Zwei Jahre haben die Tourismusvertreter aus Deutschland, Luxemburg und Frankreich zusammengearbeitet. Nun ist das neue grenzüberschreitende Radwegenetz dokumentiert. Auf einer Landkarte wurden bestehende Radwege der Regionen um Mosel, Saar und Sauer zu einem grenzüberschreitenden Wegesystem zusammengeführt. Von drei um die 120 Kilometer langen Hauptrouten, die nach Belieben kombiniert oder abschnittsweise abgefahren werden können, gehen neun Themenrouten aus. Diese sind zwischen 25 und 70 Kilometer lang und unterschiedlichen Themen zugeordnet: Die drei Routen zum Schwerpunkt Natur – Wasser und Felsen bieten Radfahrern Weinberge an der Mosel, Auen entlang der Sauer und gewaltige Felswände in der Region Müllerthal. Die drei Kulturrouten beschäftigen sich mit den Themen Römer und Schlösser. Drei Genussrouten führen an Bächen, Dörfern und gepflegten Parks entlang zu Höfen und Weingütern lokaler Erzeuger. Bei herzhaften Broten, Blütentee, Hausbier oder elegantem Crémant rückt der Alltag schnell in weite Ferne. Alle Strecken sind auf einer übersichtlichen Faltkarte eingezeichnet. Auf der bebilderten Rückseite werden alle Touren und Sehenswürdigkeiten beschrieben. Höhenprofile geben Auskunft über Länge und Anstieg. Die Karte ist als deutsch-englische und französischniederländische Ausgabe kostenlos erhältlich.

Gute Zusammenarbeit im Dreiländereck

Die Grenzregion zwischen Metz, Saarbrücken und Luxemburg mit den Flüssen Saar, Mosel und Sauer sind Ausflugsziele für Radtouristen aus den angrenzenden Ländern. Es liegt also nahe, diesen Raum als attraktives Ziel für Radtouristen zu vermarkten und neue Gäste für die Region zu begeistern. Daher starteten die touristischen Akteure der Region eine Gemeinschaftsinitiative mit dem Ziel, eine touristische Radkarte für das "Dreiländereck" herauszugeben. Ein Radwegenetz zu etablieren ist schon auf regionaler Ebene eine Herausforderung. Eine Radwegeprojekt, das zahlreiche Tourismusregionen einbezieht und mehrere europäische Partnerländer umfasst, ist eine unvergleichlich größere Aufgabe. "Kooperationsprojekte bieten hohes Potential für einen guten Erfahungsaustausch. Zwar bedeuten sie auch zeitintensive Koordinierungsprozesse und es gilt, administrative Unterschiede zu überwinden. Aber diese Hürden nehmen wir gern in Kauf, da der Gast für uns im Fokus steht", sagt Linda Salentin, die Projektkoordinatorin auf luxemburgischer Seite.

Mehr radelnde Gäste

Bisher gab es keine für Deutsche, Luxemburger und Franzosen gleichermaßen interessante Publikation, die über das Angebot an Radwegen im eigenen Land und den angrenzenden Nachbarländern informierte. Der Zusammenschluss der regionalen radtouristischen Angebote in einer grenzüberschreitenden Radkarte soll das Thema Radfahren bekannter und attraktiver machen und dazu ermuntern, einfach mal aufs Rad zu steigen und auf einem relativ kleinen Raum gleich drei Länder zu durchfahren, die Eigenarten zu erkunden und Gemeinsamkeiten festzustellen. "Radtouristen nehmen die Ländergrenzen nicht unmittelbar war. Im ersten Moment merkt man ja nicht, dass man nicht mehr an der Mosel in Deutschland entlangfährt, sondern schon in Luxemburg ist", sagt Salentin. "Durch das Projekt und die daraus entstandene Karte können wir dem Gast nun Infomaterial an die Hand geben, mit welchem er einen guten Überblick erhält."

Regine Gwinner, 2016

Mehr Informationen

Zusätzliche Informationen und Links liefern die Internetseiten
www.grenzenlos-radeln.eu
bzw. www.velo-sans-frontieres.eu.

Die Karte "Grenzenlos Radeln", Maßstab: 1:120000, ist kostenlos erhältlich bei den Touristinfos in den Partnerregionen und im Internet.

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