Heuriger
© WienTourismus, Peter Rigaud

Mit Liebe und Leidenschaft - Bioerzeuger aus Österreich

Österreich kulinarisch

Von ökologischen Lebensmitteln profitieren Mensch, Natur und die lokale Wirtschaft. Wir stellen Ihnen einige engagierte Bioerzeuger aus Österreich vor.

Retter - Hotel, Seminarhaus, Biorestaurant

Wie kommt man im Weinland Steiermark inmitten von Obstgärten auf die Idee, Bier zu brauen? Ulli Retter kennt sich als gelernte Sommelière mit Weinen bestens aus und kennt diese Frage schon. "Wir bieten natürlich auch Bioweine an", sagt sie. "Bier ist bei unseren Gästen aber mindestens ebenso beliebt." Gutes Bier in Bioqualität war nicht leicht zu bekommen. Daher beauftragen die Retters eine steirische Brauerei, das Retter-BIO-Bräu nach eigenem Rezept extra für sie zu brauen – ein erfolgreiches Projekt: Dank des guten Biobiers wurde das Retter Biorestaurant in Österreich bereits als "Bierwirt des Jahres" ausgezeichnet.

Die Qualität des Biorestaurants hält mit: Der Slow-Food- Styria-Betrieb wurde mit einer "Gault Millau-Haube" sowie der "Grünen Haube" für biologische, regionale Vollwertküche ausgezeichnet. Mit Engagement und viel Liebe zum Detail betreiben die Retters und ihr Team auch ihr Hotel und Seminarhaus. Das Hotel Retter ist eine beliebte Adresse für Wellness-Urlaub im Naturpark Pöllauer Tal. Das Seminarhaus wurde mehrfach zum besten in Österreich gewählt.

Gasthof & Landhotel Schlickwirt

Helga Gruber ist nicht nur Wirtin des Landhotels Schlickwirt im Salzburger Lungau, sondern auch Natur- und Landschaftsführerin im gleichnamigen Biosphärenpark, einer der ursprünglichsten Landschaften Österreichs mit klaren Flüssen und Bergseen, saftigen Almwiesen und schattigen Wäldern. Während sie ihren Besuchern die Schätze des Lungaus zeigt und erklärt, wie Landwirtschaft, Landschaftsnutzung und Umweltschutz zusammenhängen, dirigiert ihr Mann Peter das Küchenteam. Für seine regionalen Biospezialitäten wurde er mit der "Grünen Haube" ausgezeichnet.

"Unser Essverhalten und die Wahl unserer Lebensmittel beeinflussen Umwelt, Menschen und Wirtschaft", sagt Peter Gruber. "Wir kochen mit Lebensmitteln aus biologischer und regionaler Landwirtschaft und fördern so eine schonende Nutzung unserer Landschaft, der Rohstoffe und der Energie. Dadurch, dass wir Bioprodukte aus der Region kaufen, bestärken wir auch die Landwirte der Region in ihrer Entscheidung, auf Bioproduktion umzustellen."

Den Grubers ist in ihrem Betrieb, der weit über die Grenzen des Lungaus bekannt ist, die natürliche Balance von Gewachsenem und Neuem, von Heimatverbundenem und Weltoffenem wichtig. Da kommt Omas Guglhupf genauso auf den Tisch wie Dinkelcremesuppe mit Karottenfäden.

Bio- und Reiterhof Laussabauer

Schöner könnte die Lage des Biobauern- und Reiterhofes Laussabauer nicht sein: mitten im Naturpark Eisenwurzen und am Rande des Nationalparks Gesäuse. Herbert und Renate Baumann bewirtschaften ihren vierhundert Jahre alten Hof seit mehr als zwanzig Jahren biologisch. "Wir haben uns mit Gesundheit und gesunder Lebensweise beschäftigt. Damals waren wir in der Region Vorreiter. Jetzt fühlen wir uns verpflichtet, den gesunden Gedanken weiterzugeben. Wir finden es wichtig, dass man weiß, was man isst", sagt Renate Baumann. Wie das Rindfleisch vom Laussabauern aus Mutterkuhhaltung, bei der die Kälber bei ihren Müttern bleiben und natürlich aufwachsen. Das Fleisch wird als "Styria Beef" ausgezeichnet. Die Baumanns stellen daraus Schinken und Würste her, die sie ab Hof und am wöchentlichen Bezirksbauernmarkt verkaufen.

Seit 2002 bieten sie auch Urlaub auf dem Bauernhof an. "Wer die Liebe zur Landwirtschaft und zu den Tieren mit uns teilen will, ist herzlich willkommen", sagt Renate Baumann. Auf den hofeigenen Haflingern und Shetland Ponys können pferdebegeisterte Gäste reiten. Reitlehrer und Wanderreitführerinnen sorgen für die richtige Anleitung. Neben Fleisch und Wurst werden die Hausgäste auch mit Apfelsaft und Most von den hofeigenen Streuobstwiesen, selbst eingekochten Marmeladen und selbst gebackenen Mehlspeisen verwöhnt.

Lesehof Stagård

Das Weingut "Lesehof Stagård" in Stein, direkt am Eingang in die Wachau, blickt auf eine lange Geschichte zurück: Der Weinkeller existiert fast 1000, das Weingut rund 600 Jahre. Urban T. Stagård hat das Gut 2008 von seinen Eltern übernommen mit dem Ziel, die Tradition zu erhalten und gleichzeitig nachhaltig für die Zukunft zu planen.

"Wir arbeiten mit der Natur, versuchen, unsere Weingärten zu verstehen, sie zu kennen und gut zu behandeln", sagt Stagård. Deshalb bewirtschaftet die Familie den Lesehof biologisch. Die Rebstöcke erhalten ihre Nährstoffe durch Begrünungspflanzen wie Klee oder Wicken. Auf diese Art werden auch Insekten angelockt, die Schädlinge in Schach halten. Im Keller verzichtet Stagård auf künstliche Hefen. Die natürlichen, wilden Hefen an den Trauben setzen die Gärung in Gang. "Man schmeckt den Unterschied und die Weine werden bekömmlicher", sagt Stagård.

Mit der Umstellung auf biologischen Weinbau hat sich auch der Kundenstock des Lesehofes geändert. Er beliefert jetzt auch Bio- und Naturkostläden in Österreich und ganz Europa. Die Hotellerie und Gastronomie schätzt den Lesehof ebenfalls und kredenzt seine Weine – beispielsweise das Steigenberger Hotel im benachbarten Krems oder die Therme Bad Blumau in der Steiermark.

Xundheitswelt und Ökologischer Kreislauf Moorbad Harbach

Im Frühsommer leuchten die Mohnfelder des Waldviertels im Norden Niederösterreichs weiß und rot. Zwischen den Wäldern weiden Kühe und Pferde auf grünen Wiesen und im Herbst sorgen die vielen Kürbisse für orange Tupfen im Landschaftsbild. Nahe der tschechischen Grenze wurde hier in den 1980ern auf Initiative des Bäckers und Konditors Manfred Pascher das Moorheilbad Harbach eröffnet. 1990 gründete er die Produktions- und Vermarktungsgesellschaft "Ökologischer Kreislauf Moorbad Harbach".

"Herr Pascher ist ein Visionär. Er wollte etwas gegen die Absiedelung aus der Region unternehmen, Arbeitsplätze und neue Perspektiven schaffen", erzählt Silvia Bruckner, seit 2007 Projektleiterin der Marketingkooperation "Xundheitswelt", zu der sich sieben lokale Gesundheits- und Tourismusbetriebe zusammengeschlossen haben.

Viele Betriebe profitieren von der Kooperation: Bauern können alte heimische Rassen wie das Waldviertler Blondvieh wieder ansiedeln und auf sicheren Absatz vertrauen. Bäcker, Metzger und eine eigene Bio-Molkerei erzeugen gesunde Lebensmittel, die Betriebe der "Xundheitswelt" bieten ihren Gästen Spezialitäten in bester Bioqualität. Auf diese Weise leisten sie einen Beitrag zur Gesundheitsförderung, die hier einen eigenen Namen hat: "Xundwärts"!

Österreich kulinarisch, 2015

Mehr Informationen

Steiermark, Naturpark Pöllauer Tal

RETTER Seminar Hotel Restaurant
8225 Pöllauberg in der Steiermark

www.retter.at


Lungau im Salzburger Land

Gasthof & Landhotel Schlickwirt
5582 St. Michael im Lungau

www.schlickwirt.at

Für die Reiseplanung

Naturpark Steirische Eisenwurzen

Bio- und Reiterhof Laussabauer
8932 Weissenbach an der Enns

www.laussabauer.at

Donautal am Eingang zur Wachau, Niederösterreich

Lesehof Stagård
3500 Stein an der Donau

www.stagard.at

Waldviertel, Niederösterreich

Xundheitswelt 3970 Moorbad Harbach www.xundheitswelt.at