In Baden-Württemberg gibt es insgesamt zehn Großschutzgebiete. Hier profitieren Pflanzen, Tiere und nicht zuletzt die Menschen vom achtsamen Umgang mit der Natur.
Nationalpark Schwarzwald
Der Mensch nimmt sich zurück und darf gleichzeitig staunend beobachten, wie sich die natürlichen Prozesse entfalten. Vom seltenen Dreizehenspecht bis zum Borkenkäfer – im Nationalpark Schwarzwald
ist Platz für alle. Bäume, die in Wirtschaftswäldern meist nur ein Drittel ihres natürlichen Alters erreichen, können hier mehrere Hundert Jahre alt werden – bis sie Licht und Platz machen für die nachfolgende Generation. Und auf scheinbar totem Holz sprießt neues Leben. Immer eine Spur wilder.
Seit 2014 gilt auf rund 10.000 Hektar zwischen Baden-Baden und Freudenstadt: Natur Natur sein lassen. Doch ein Nationalpark ist ein langfristiges Projekt. Heute sind im Nationalpark Schwarzwald noch viele Spuren des menschlichen Wirtschaftens im Wald zu sehen. Er ist deswegen ein Entwicklungsnationalpark: Der Mensch darf noch kleine Hilfestellungen geben, bevor der Großteil der Fläche spätestens 2044 ganz der Natur überlassen bleibt.
Aber schon jetzt gibt es viel zu entdecken: In den ehemaligen Bannwäldern, zum Beispiel dem am Wilden See, wo sich die Natur schon seit 100 Jahren frei entwickelt, lässt sich bereits heute gut erleben, wie es aussehen kann, wenn der Wald wieder wilder wird.
www.nationalpark-schwarzwald.de
Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Blühende Streuobstwiesen, duftende Wacholderheiden und sattgrüne Buchenwälder – die Schwäbische Alb und das Albvorland sind eine über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft, die weltweit einmalig ist und die es für zukünftige Generationen zu bewahren gilt. Aus diesem Grund hat die UNESCO im Jahre 2009 die Region im Herzen Baden-Württembergs als UNESCO-Biosphärenreservat ausgewiesen.
Für Gäste bietet das Biosphärengebiet Schwäbische Alb vielfältige Freizeitmöglichkeiten und zahlreiche touristische Highlights. Der ehemalige Truppenübungsplatz bei Münsingen oder die Wimsener Höhle gehören zu den herausragenden Natursehenswürdigkeiten. Kulturhistorisch begeistern 150 ehemalige Burgen und Klöster im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Die 18 Infozentren informieren über einzelne Themen und bieten ein vielfältiges und informatives Programm für Gäste und Einheimische.
www.biosphaerengebiet-alb.de
Biosphärengebiet Schwarzwald
Hohe Gipfel, sagenhafte Ausblicke, wilde Schluchten, bunte Bergmischwälder, blühende Weiden und stille Moore – das Biosphärengebiet Schwarzwald bietet Besucher*innen eindrucksvolle Naturerlebnisse.Die Landschaft lädt zum Wandern, Radfahren und Genießen ein. Urige Bauernhöfe und historische Bauwerke spiegeln die Geschichte des Schwarzwalds wider. Museen und Themenpfade runden das Angebot ab und machen den Aufenthalt zu einem besonderen Erlebnis.
In den vergangenen Jahren hat sich herausgestellt, dass eine gezielte Besucherlenkung an bestimmten Hotspots wie Belchen, Herzogenhorn oder Stübenwasen immer wichtiger wird. Weidezäune im Gipfelbereich etwa dienen dem Schutz der empfindlichen Arnikawiesen. Eine optimierte Beschilderung, zusätzliche Sitzgelegenheiten und Informationsflyer zu sensiblen Wiesenbrütern und anderen Tierarten machen den Urlaub im verwundbaren Naturraum nicht nur angenehmer und informativer, sondern auch nachhaltiger. So wird ein auskömmliches Miteinander von Mensch und Natur möglich.
Übrigens: Das Biosphärengebiet Schwarzwald liegt im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Es ist 2017 von der UNESCO offiziell als Modellregion für nachhaltige Entwicklung anerkannt worden.