Majestätisch zieht der große braune Mönchsgeier seine Kreise am Himmel über dem Regionalen Naturpark Baronnies Provençales. Wer ein bisschen Glück hat und etwas Geduld mitbringt, kann hier auch Gänsegeier, Wiedehopfe, Steinkauze, Wendehälse, Grasmücken und viele weitere besondere Vogelarten beobachten. Der 1.800 Quadratkilometer große Park liegt in der französischen Region Drôme an der Schnittstelle zwischen Alpen und Provence und hat nicht nur Vogelliebhabern viel zu bieten.
Im Einklang mit der Natur im Naturpark Baronnies Provençales
Die französische Bezeichnung „Regionaler Naturpark“ ist dem deutschen Biosphärengebiet ähnlich. Das heißt, der Park ist kein reines Naturschutzgebiet, sondern es wohnen auch Menschen in dem Gebiet, die möglichst in Einklang mit der Natur leben und wirtschaften. Das macht den Aufenthalt im Regionalen Naturpark Baronnies Provençales zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Der Park hat eine außergewöhnliche natürliche Vielfalt zu bieten, die sich zwischen großen Felsklippen, Schluchten und Höhlen ausbreitet. Bei all den vielen faszinierenden Gesteinsformationen ist es da kaum vorstellbar, dass die Böden in der Region auch noch ausgesprochen fruchtbar sind. Sie sind nicht nur Heimat von rund 2.000 Pflanzen- und 200 Tierarten, sondern hier wachsen auch Oliven- und Obsthaine, Lavendelfelder und eine Vielzahl mediterraner Kräuter.
Mittelalterliche Dörfer und funkelnde Sterne
Was also könnte schöner sein, als nach einem langen Tag zu Fuß oder auf dem Rad quer durch den Naturpark in einem der vielen charmanten, mittelalterlichen Städte und Dörfer einzukehren und sich mit lokalen Köstlichkeiten zu stärken? Die Nacht verbringt man am besten bei einem der kleinen nachhaltigen Gastgeber der Region, die das “Valeurs Parc naturel régional”-Siegel tragen. Süße Träume sind bei den vielen mediterranen Düften, die in der Luft liegen, garantiert. Doch selbst für Schlaflose hat der Regionale Naturpark Baronnies Provençales noch etwas zu bieten: Die Lichtverschmutzung im Park ist ganz besonders niedrig, die Mange an Sternen, die am Nachthimmel zu sehen sind, deshalb umso größer. Selbst ungeübte Sternengucker können hier in wolkenlosen Nächten die Milchstraße sehen.
Mit dem ersten Hahnen -, pardon, Geierschrei geht es am nächsten Morgen früh weiter, diese wunderbare Landschaft an der Schnittstelle zwischen Alpen und Provençe zu erkunden.
Zwischen Alpen und Provence: der Naturpark Vercors
Die Geier schreien auch im nahegelegenen regionalen Naturpark Vercors. Der 1.860 Quadratkilometer große Park liegt nördlich der Drôme auf einem Hochplateau. Den Geiern und Königsadlern sagen hier Gämsen, Steinböcke und Rehe gute Nacht. Umrahmt von massiven Kalksteinfelsen beherbergt der Naturpark wald- und wiesenreiche Landschaften. Hier fühlen sich viele seltene Blumen, allen voran wilde Orchideen, besonders wohl.
Im Sommer wie im Winter können Besucher den Park ganz naturnah und in Ruhe erleben, sei es zu Fuß, auf Schneeschuhen oder auf dem Rad. Wem das Radeln in den Bergen zu anstrengend ist, der kann stattdessen entspannt dem Flusslauf der Drôme folgen, die diesem landschaftlich so vielfältigen Teil Frankreichs seinen Namen gab.